Kremers, Dieter

Dieter Kremers (4.6.1921 Berlin Charlottenburg – 16.4.1991 Graz); Sohn des Chemikers Dr. Fritz Kremers u. der Elsbeth geb. Thurneysen, Tochter des Indogermanisten u. Keltologen Rudolf Thurneysen (1857-1940)

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Romanische Philologie, bes. Literaturwissenschaft

Volksschule Grenzach, Baden; 1931 Human. Gymn. Basel; 1940 Abitur Human. Gymn. Lörrach; April 1940-Mai 1945 Kriegsdienst in Frankreich; 1945-47 Kriegsgefangenschaft bei Freiburg i. Br.; 1946/47 Stud. Germ. u. Rom. (Walther v. Wartburg) Basel; 1949 Freiburg i. Br.; 1952 Prom. (Hugo Friedrich) Freiburg i. Br.; 1951-57 Lektor f. Dt. Università Ca‘ Foscari Venedig; 1958 Lektor f. ital. Sprache u. Lit. Heidelberg; 1968 Habil. (Erich Köhler) Heidelberg; 1969-70 LVtr. Saarbrücken, Bochum u. München; 1970 o. Prof. Graz.

Das Epos in der Romania. FS für Dieter Kremers zum 65. Geburtstag. Hrsg. von Susanne Knaller u. Edith Mara, Tübingen 1986.

Die Form der Aphorismen Graciáns, Freiburg i. Br. 1952, masch. (Diss.); Rinaldo und Odysseus. Zur Frage der Diesseitserkenntnis bei Luigi Pulci u. Dante Alighieri, Heidelberg 1966; Der „Rasende Roland“ des Ludovico Ariosto. Aufbau u. Weltbild, Stuttgart 1973 (Habil.-Schr.).

„Die ihn umgebende Frankophilie seiner Jugend spielte sicher eine gewichtige Rolle, später das Studium in Basel bei Walther von Wartburg, bei Blin und Zumthor, daneben auch die Pflege der spanischen Sprache und Literatur, die dritte Station am Wege war die Förderung durch den großen Lehrer Hugo Friedrich in Freiburg, dem er auch das Thema seiner Dissertation verdankte über den spanischen Moralisten Baltasar Gracián, die Jahre in Venedig schließlich führten ihn unter vielem andern auch zur italienischen Epik und Ariost im besonderen, die, zur Habilitationsschrift ausgebaut, in Heidelberg 1968 der Fakultät vorgelegt wurde, in Graz und gegen Ende seines Lebens kehrte er zur französischen Literatur zurück, die geplante große Publikation zu Racine konnte er nicht vollenden.

Damit ist sein Werk nicht erschöpft. In den Jahren 1950 bis zu seinem Tod 1991 entstanden 26 Aufsätze, 4 Einzeldarstellungen und 13 Rezensionen über Themen aus dem gesamten Bereich der Romanistik, vor allem zu Dante, zur italienischen Komödie des 17. und 18. Jahrhunderts, zur französischen und italienischen Epik im Vergleich und zur französischen Lyrik. In einem Brief bezeichnet er zwei Rezensionen als sein ,Programm‘, seine Absage an die Rezeptionsästhetik in der Deutung von Hans Robert Jauß in: Hans Robert Jauß: Ästhetische Erfahrung und literarische Hermeneutik und seine Annäherung und zugleich Auseinandersetzung mit seinem Lehrer Hugo Friedrich in: Hugo Friedrich: Die Epochen der italienischen Lyrik“ (Hildegard Kremers, 2007, 302).

CV; Hildegard Kremers, „Der Romanist Hans-Dietrich Kremers“, in: Romanistik als Passion 1, 2007, 286-304 (P; Schrift.-Verz. 304).

Zuletzt geändert am 21. Mai 2016 um 21:51