Krause, Gerd Max

Aus Romanistenlexikon
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Gerd Max Krause (30.4.1907 Elbing – 14.10.1975 Lehrte); Sohn des Fuhrhaltereibesitzers Max Krause u. der Anna geb. Krickhen

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Romanische Philologie; Anglistik, bes. Fachdidaktik

18.3.1925 Abitur Realgymn. Elbing; 1925-32 Stud. Rom., Angl., Philos. u. Ev. Religionslehre Jena u. Halle (Karl Voretzsch); 2.3.1931 Prom. (Arthur Franz) Königsberg; 1932 Probejahr Reform-Realgymn. Elbing; 22.2.-1.3.1933 1. StE.; 23.2.1934 2. StE.; 1934 StAss. Wilhelmsgymn. Königsberg; 1937 StR.; 1935-39 apl. Lektor f. Englisch Königsberg; gleichzeitig Leiter d. fremdprachl. Schulfunks b. Reichssender Königsberg; Dez. 1944 Habil. (Will Héraucourt) Königsberg; Kriegsdienst u. Gefangenschaft; OStR., später StDir. Lehrte, Landesfachleiter f. Franz.; langjähriger Mitarb. im Verlag Diesterweg.

Die Handschrift von Cambrai der altfranzösischen „Vie de Saint Gregoire“, Halle a. S. 1932 (Diss.); Marcel Aymé, André Dhôtel: zwei neuere Autoren Frankreichs, Frankfurt a. M. [1959]; Tendenzen im französischen Romanschaffen des zwanzigsten Jahrhunderts: Nouveau Roman, traditioneller Roman, Frankfurt a. M. 1962; Französisches Kulturbewußtsein u. deutsch-französische Begegnung, Frankfurt a. M. 1964; Corneille, Racine: Interpretationen, Frankfurt a. M. 1969.

„Gerd Krause kam als warm empfohlener Schüler Karl Voretzschs aus Halle nach Königsberg. […] Seine wissenschaftliche Begabung war nicht zu bezweifeln. Zunächst war er reiner Romanist (Rigorosum: Französisch, Provenzalisch, Spanisch). Bis zu seinem Examen war er mein Hilfsassistent. Dann wandte er sich, warum weiß ich nicht, mehr dem Englischen zu und zeichnete sich auch auf diesem Gebiet aus; obwohl er im Schuldienst gehörig ausgenutzt wurde (Schulfunk, Referendarausbildung), übernahm er das Amt des englischen Lektors. Die Umstände brachten es mit sich, daß er auch auf dem Gebiet des Englischen über Gebühr belastet wurde. Er mußte einen Teil der englischen Fachprüfungen übernehmen, Doktorarbeiten beurteilen, ja den Ordinarius vertreten. Trotz seiner schwachen Gesundheit wurde er diesen schweren Aufgaben gerecht. Es war nur folgerichtig, daß ihm der Weg für die Habilitation in Englisch freigemacht wurde. […]

Später, nach dem Kriege und nach seiner russischen Gefangenschaft, wurde er als Oberstudienrat an einer höheren Schule in Lehrte angestellt. Dort war er über den Schuldienst hinaus als wissenschaftlicher Autor sehr fruchtbar. In dieser Spätzeit ist er wieder zu seiner ersten Liebe, der Romanistik, zurückgekehrt“ (Franz, 1963, 149).

Kürschner 1940/41, 988; Franz, Mein Leben, 1963, 149-150; Hausmann, Anglistik u. Amerikanistik, 2003, 482-483; Tilitzki, Protokollbuch 2014, 684, bes. 559; BBF, Archivdatenbank.