Knabe, Peter-Eckhard

Aus Romanistenlexikon
Wechseln zu: Navigation, Suche

Peter-Eckhard Knabe (18.9.1942 Heilsberg, Ostpr. – 5.6.2003 Köln); Sohn eines Lehrers

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Romanische Philologie u. Vergleichende Literaturwissenschaft

Schulbesuch in Bonn u. Duisburg; Stud. Rom., Angl., Philos., Kunstgesch. Köln, Berlin u. Bochum; 1970 Prom. (Eberhard Müller-Bochat) Bochum; 1975 Habil. (Horst Baader) Köln; Mitarb. Centre de Recherche en Littérature Comparée Sorbonne (Paris IV); 1980 C3-Prof. Köln; 1995 o. Prof. Greifswald; mehrfach GProf. Sorbonne u. U Clermont-Ferrand.

Hrsg. Literaturstudien. Kölner Schriften zur romanischen Kultur.

Paul Janssen (Hrsg.), Schnittpunkte: komparatistische Studien zur romanischen Kultur; gewidmet Peter-Eckhard, Bonn 1994; Jürgen Klein / Edgar Mass / Jürgen Ritte (Hrsg.), Aufklärung und Modernität: Eine Freundesgabe für Peter-Eckhard Knabe, Tübingen 2006 (Schrift.-Verz. 293-296).

Schlüsselbegriffe des kunsttheoretischen Denkens in Frankreich von der Spätklassik bis zum Ende der Aufklärung, Düsseldorf 1972 (Diss.); Die Rezeption der französischen Aufklärung in den Göttingischen Gelehrten Anzeigen 1739-1779, Frankfurt a. M. 1978 (Habil.-Schr.).

„Enlightenment, Aufklärung, Luces, Lumières, Peter-Eckhard Knabe deklinierte sein Interesse für die grenzüberschreitenden Rezeptionsformen und -bedingungen von Aufklärung, spätestens belegt durch das Thema seiner Habilitationsschrift über die Rezeption der französischen Aufklärung in den Göttingischen Gelehrten Anzeigen, davon zeugt auch, zuletzt, das großangelegte, mit Roland Mortier im Auftrag der European Science Foundation orchestrierte Unternehmen Concepts et Symboles du Dix-huitième Siècle Européen, dessen letzten Band er noch bis kurz vor seinem Tod betreuen konnte. Aber Peter-Eckhard Knabes Blickwinkel, seine Vision, war nicht nur gesamteuropäisch-komparatistisch: Lange vor der derzeit diskutierten kulturwissenschaftlichen Wende der unter dem Dach der philosophischen Fakultät versammelten Disziplinen sah er Literatur lediglich als eine der activités symbolisantes des Menschen. Der Kunsttheorie, der Ästhetik im 17. und 18. Jahrhundert galt seine Dissertation, und vom art culinaire über die Technologie-Entwicklung in Holzverarbeitung oder Stahlindustrie bis hin zur Wissenschaftsgeschichte im Jahrhundert der Aufklärung erstreckten sich seine Publikationen. Seinen Studenten wußte er sehr schnell deutlich zu machen, daß die Literatur des 18. Jahrhunderts sich nur über den Umweg der Philosophie und Wissenschaftsgeschichte erschließen ließ. Andererseits eröffnete er ihnen Zugänge zur Philosophie und Kunsttheorie über konkrete Anschauung, etwa in der barocken Schloß- und Gartenarchitektur von Vaux-le-Vicomte“ (Klein / Mass / Ritte, 2006, 9).

Edmund Pechann, „Ein Begnadeter der Illumination: zum Tod des Romanisten Peter-Eckhard Knabe“, Idw-Informationsdienst Wissenschaft, Nachrichten, Termine, Experten (4.6.2003) (P).