Klapp, Otto

Otto Klapp (11.8.1922 Kassel – 30.10.1986 Saarbrücken); Sohn des Bankprokuristen Albert Klapp u. der Margarethe geb. Völker

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Romanist; Bibliothekar

1928-32 Bürgerschule Kassel-Wilhelmshöhe; 1932-39 Realgymn. Kassel; 29.2.1940 Reifeprüfung ebd.; März-Aug. 1940 Reichsarbeitsdienst; Studienbeginn Marburg, unterbrochen durch Kriegsdienst (Luftwaffe, Bildauswerter); 1945 amerik. Kriegsgefangenschaft; 1945/46-49 Stud. Franz., Deutsch, Philos., Päd. Göttingen (Wilhelm Kellermann; Walther Suchier) u. Marburg (Alwin Kuhn; Franz Walter Müller); 23.-25.8.1949 1. StE.; Verw. Wiss. Assist. Marburg; 17.4.1952 Prom. (Alwin Kuhn) Marburg; Wiss. Assist. Marburg; Höherer Bibliotheksdienst: 1954-56 Westdeutsche Bibl., Univ.-Bibl.; 1963 Saarländische Universitäts- u. Landesbibl.; zuletzt BiblDir.; 1979 HonProf. Saarbrücken; seit 1960 Hrsg. im Verlag Vittorio Klostermann (Frankfurt a. M.) d. Bibliographie d. franz. Literaturwiss. (1, 1956-1958f.), die nach seinem Tod von seiner Tochter Astrid Klapp-Lehrmann fortgesetzt wird.

Membre du conseil de la Bibliothèque universitaire de Metz; 1981 Ehrenmitgl. DRV.

Die idg. Wurzel '(e)ua- im Französischen Lat. vanus, vaco, vastus und vagus u. ihre Ableitungen im Französischen: Wortgeschichte u. Bedeutungsgeschichte, Marburg 1952, masch. (Diss.).

„Was der Klapp für die Romanisten im Allgemeinen, für den Erforscher und Liebhaber der französischen Literatur im Besonderen bedeutet, braucht […] nicht eigens erklärt zu werden. Es genügt die schlichte Feststellung, daß das Werk in der ganzen Welt als die Fachbibliographie anerkannt war. Das beweist auch die für eine solche Publikation außerordentlich hohe Auflagenzahl von fast 1000 Exemplaren.

Wie diese Bibliographie, die stets konkurrenzlos pünktlich war und in ihrem Aufbau den Ordnungswillen eines lebendigen, an der französischen Literatur auch ,persönlich‘ teilnehmenden Geistes erkennen ließ, – wie diese Bibliographie erarbeitet wurde, wissen allerdings die wenigsten. In einer Zeit, in der solche Unternehmen in aller Regel mit einem Stab von Mitarbeitern, unter Einsatz von ,High tech‘ und mit nicht wenig öffentlichen Mittteln Effizienz erstreben, klingt es fast unglaublich, daß Klapp die jährlich schwieriger werdende Aufgabe ganz allein bewältigte. Er genoß lediglich die Unterstützung der Universität des Saarlandes, die ihn seit 1970 halbtags von seiner Tätigkeit an der Universitätsbibliothek freigestellt hat, um ihm das schier übermenschliche Arbeitspensum zu erleichtern“ (Neuschäfer, 1987, 151).

CV; Hans-Jörg Neuschäfer, lendemains 46, 1987, 151; Ders., Mitteilungen d. DRV 1987/1, 35-36; Julia Pieper, „Otto Klapp u. die Bibliographie der französischen Literaturwissenschaft an der Universitätsbibliothek Saarbrücken“, in: 50 Jahre Universitätsbibliothek des Saarlandes: Hrsg. v. Christine Hohnschopp u. Bernd Hagenau, St. Ingbert 2000, 103-108.

Zuletzt geändert am 10. Mai 2016 um 10:36