Kannegießer, Karl Friedrich Ludwig

Aus Romanistenlexikon
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Karl Friedrich Ludwig Kannegießer (9.5.1781 Wendemark, Altmark – 14.9.1861 Berlin); Sohn des Kantors u. Oberpfarrers Christian Ludwig Kannegießer (1750-1804)

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Danteforscher u. Italianist; Übersetzer

Schulen in Seehausen, Stendal u. Berlin (Graues Kloster); 1802 Stud. Theol. u. Philos. Halle; 1807 Gymnasiallehrer Berlin; 1814 Prenzlau; 1822 Dir. d. Ref. Friedrichs-Gymn. Breslau; 1823 Prom. / Habil.; apl. Prof. f. neuere Literaturen Breslau; 1843 i. R.; danach Privatier in Berlin.

Mithrsg. Pantheon, eine Zeitschrift f. Wissenschaft u. Kunst, 1809-10.

De verbis impersonalibus, dissertatio grammatica, Breslau 1823 (Habil.-Schr.); Die Göttliche Komödie des Dante, 3 Teile, Leipzig u. Altenburg 1814-23; Dante Alighieris lyrische Gedichte, Leipzig 1827; Silvio Pellicos sämmtliche Werke in einem Bande, Zwickau 1835; Gesänge des Grafen Giacomo Leopardi nach der in Florenz 1831 erschienenen Ausgabe, Leipzig 1837; Italienische Grammatik mit Lesebuch, Breslau 1836, 2. Aufl. mit einer Geschichte der italienischen Literatur, Leipzig 1845; Dante Alighieris prosaische Schriften, 2 Bde., Leipzig 1845; Gedichte der Troubadours im Versmaaß der Urschrift übersetzt, Tübingen 1852.

„K. gehört zu den Männern, welche durch sorgsame und sprachgewandte Uebersetzungen die bedeutendsten klassischen Dichter des Auslandes bei unserem Volke eingebürgert haben. Seine Hauptverdienste erwarb er sich um Dante, dessen Göttliche Komödie er 1809-21 übersetzte und erklärte (neue Auflagen 1825 und 1832), und ebenso erschienen die lyrischen Gedichte im Vereine mit Karl Witte übersetzt und erklärt 1827. Doch wandte er sich auch anderen Völkern zu“ (Palm, 1882, 78).

Hermann Palm, ADB 15, 1882, 78f.; Witte, Karl Witte, 1971, 178-180; W. Th. Elwert, NDB 11, 1977, 107-108, W. Th. Elwert, EncDant.