Kühn, Karl

Aus Romanistenlexikon
Wechseln zu: Navigation, Suche

Karl Kühn (Kuehn) (29.4.1848 Rennerod, Kr. Westerburg – 25.4.1927 Wiesbaden); Sohn des Renteisekretärs Georg Kühn

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Didaktik des neusprachlichen Unterrichts, bes. Französisch

Gymn. Hadamar u. Wiesbaden; 2.4.1868 Abitur Kgl. Gymn. Wiesbaden; Stud. Neuere Sprachen u. Gesch. Bonn , Heidelberg, Berlin u. Leipzig; 1870-71 Teilnahme am Dt.-franz. Krieg; 27.6.1873 1. StE. Marburg; 1873-74 Lehrer Realschule Hachenburg; 1874 Wiss. Hilfslehrer Realschule I. Ordnung Kassel; 28.6.1875 Prom. (Angl.) Jena; 1875 Englandaufenth.; 1876 Lehrer Realgymn. Wiesbaden; 1890 Oberlehrer; 1893 Prof.; 1.10.1903 i. R.

Kriegsdenkmünze 1870; 27.10.1882 Landwehrdienstausz.; Sept. 1903 RAO IV. Kl.

1895 Vorsitzender d. Volksbildungsvereins Wiesbaden.

Zur Methode des französischen Unterrichts, Wiesbaden 1883; Die Einheitsschule, eine Forderung des praktischen Lebens, Bielefeld 1885; Französische Schulgrammatik, Bielefeld 1885 u. ö.; Der französische Anfangsunterricht, ein Begleitheft zu dem französischen Unterricht u. den französischen Übungen, Bielefeld 1887; Entwurf eines Lehrplans des französischen Unterrichts am Realgymnasium, Marburg 1889 u. 1906; Kleine französische Schulgrammatik, Bielefeld-Leipzig 1890 u. ö.; Französisches Lesebuch für Anfänger, Bielefeld-Leipzig 1891 u. ö.

„Ausgehend von der Überzeugung, daß allen bisher gebräuchlichen ,Lehrgängen‘ große Mängel anhaften, da sie nicht die ,lebendige Sprache‘, sondern ein einem großen Kasten mit unzählichen Fächern vergleichbares Geripp von Regeln übermitteln, sucht Dr. Kühn nach einem andern Wege, auf welchem diesen Mängeln abgeholfen werden könne. Er findet ihn mit Rücksicht auf die Aussprache in der Zugrundelegung einer Lautlehre, die aber keine wissenschaftliche Phonetik sein darf […], mit Rücksicht auf die Grammatik in möglichster Stoffbeschränkung, denn ,über dem Zuviel vergißt der Schüler das Notwendige‘ – und Anlehnung derselben an zusammenhängende Stücke, gibt auch bis ins Einzelne gehende Anweisung über die Herstellung eines entsprechenden Lesebuches. – Dieselben haben die verdiente Beachtung gefunden und die Reformbewegung, wenn nicht hervorgerufen, so doch wesentlich beeinflußt“ (Wendt, 1909, 112).

Auskunft StadtA Wiesbaden; Wendt, Enzyklopädie, 1903, 448; BBF, Archivdatenbank; Kössler, Personenlexikon.