Huber, Joseph

Aus Romanistenlexikon
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Joseph Huber (20.9.1884 Rieden b. Bregenz – 31.10.1960 Bregenz)

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Romanische Philologie, bes. Wirtschaftsfranzösisch

Stud. Rom. Wien; 1907 Prom. (Wilhelm Meyer-Lübke) Wien; Realschullehrer Wien; 1919 Habil.; 1919 PDoz.; 1920 ao. Prof. Hochschule f. Welthandel Wien; 1939 o. Prof. U Wien (mit 10std. Deputat an der HfW), ohne Fakultätsliste direkt vom REM berufen; Seminardirektor; 1945 i. R.

L’évangile de l‘enfance en provençal: (Ms. bibl. nat. nouv. acq. Fr. 10453) [Abdr. RF 22, 1907, 883-989] (Diss.); Katalanische Grammatik: Laut- u. Formenlehre, Syntax, Wortbildung, Heidelberg 1929; Praktisches Lehrbuch des Portugiesischen mit Berücksichtigung des brasilianischen Sprachgebrauchs, Hamburg 1929; Altportugiesisches Elementarbuch, Heidelberg 1933; Das neue französische Wechselgesetz: mit deutschen sprachlichen u. sachlichen Erklärungen nebst Vergleichen mit dem österreichischen Wechselgesetz, Wien 1938; Das neue italienische Wechselgesetz, Wien 1938.

„Von den Publikationen und von der Lehre her vertrat Huber das eher traditionelle Paradigma eines Gesamtromanisten, der sich allerdings bei seinem Praktischen Lehrbuch […] durchaus innovativ ausschließlich auf portugiesische und brasilianische Zeitungstexte stützte. Außerdem war er schon früh vom einfachen Vokabellernen ab- und zum Lernen von Sätzen übergegangen. In der Sprachwissenschaft akzentuierte er wieder stärker die vergleichende romanische Philologie, Sprachgeschichte, historische Lautlehre, vergleichende Phonetik des Französischen, Italienischen und Spanischen […]. Was die Literaturwissenschaft anbelangt, standen vor allem Dantes ,Inferno‘ und ,Vita Nuova‘ sowie Petrarcas ,Canzoniere‘ im Italienischen, weiters Textinterpretationen aus dem Altfranzösischen, Altitalienischen und Altspanischen – vor allem zur Lyrik des Französischen, Italienischen, Rumänischen – im Zentrum von Hubers Lehrtätigkeit. Bemerkenswert ist neben der Themenvielfalt auch die außerordentlich breite Palette der in der Lehre vertretenen Sprachen […]“ (Tanzmeister, 2010, 313-314).

Pauer, „Fachgeschichte und Zeitgeschichte“, in: Tanzmeister, Zeichen des Widerspruchs, 2002, 67; Hausmann, „Vom Strudel“, 2008, 799, bes. 494 u. 671; Tanzmeister, „Die Wiener Romanistik“, 2010, 496-498, hier 499-500, 513-514.