Hofer, Stefan

Stefan Hofer (9.7.1888 Wien – 6.5.1959 Wien); Sohn des K. K.. Rechnungsrats Michael Hofer

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Romanische Philologie, bes. Romanische Literaturen des Mittelalters

Stud. Rom. u. Germ. Wien; 30.6.1911 Prom. (Philipp August Becker) Wien; Mittelschullehrer Wien; Studienreisen Frankreich u. Italien; 1938 LA U Wien wegen konfess. Bindung zurückgezogen; 1946 Habil. (Wolfgang v. Wurzbach); 1950 o. Prof. Wien (Nachf. v. Wurzbachs); 1958 em.

Officier dans l’Ordre des Palmes Académiques.

Der heutige Stand der Rabelaisforschung, Diss. masch.,1911 [gedruckt als „Kritische Darstellung der modernen Rabelais-Forschung und ihrer Probleme“, ASNSpr 68. Jg., Bd. 132 (N.S. 32), 103-130, 352-374]; Geschichte der mittelfranzösischen Literatur, 2 Bde., Berlin 1932 u. 37 (Gröbers Grundriss der Rom. Phil., NF III, 3 u. 4); Chrétien de Troyes. Leben und Werke des altfranzösischen Epikers, Graz/Köln 1954.

„Auf Grund seiner zahlreichen Aufsätze, die sich mehrheitlich um Chrestien als Mittelpunkt gruppierten, schuf er sich den Ruf eines einzigartigen Spezialisten auf dem Gebiet der mittelalterlichen französischen Literatur. So ergab es sich ganz natürlich, daß ihm die Bearbeitung der früheren mittelfranzösischen Periode in Gröbers Grundriß übertragen wurde. Während nahezu zwei Jahrzehnten hat Hofer alle seine Ferien in Paris an der Nationalbibliothek und in Genf an der Universitätsbibliothek verbracht und dort gewissenhaft alle Texte selbst aufgelesen, die in den beiden 1933 und 1937 im Rahmen von Gröbers Standardwerk neu erschienenen Bänden Erwähnung finden sollten. […]

Hofer selbst arbeitete indessen unermüdlich auf dem Gebiete der altfranzösischen Literatur weiter. Er war selber fest davon überzeugt, daß ihm erst die Alterserfahrung den Blick weit genug geöffnet hatte, um Verbindliches auszusagen, und er trug sich mit weit ausgreifenden Publikationsplänen für die Zeit, wo er als Emeritus sich ganz der Forschung widmen würde. Diese seinen Geist von allen Seiten bestürmenden Projekte hat er nun mit ins Grab genommen“ (Reinhard, 1959, 206-207).

ÖdG 1951, 359; Toni Reinhard, „In memoriam Stefan Hofer“, ZrP 75, 1959, 206-209; Hausmann, „Vom Strudel“, 2008, 799, bes. 237.

Zuletzt geändert am 10. Mai 2016 um 09:31