Heydenreich, Titus

Aus Romanistenlexikon
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Titus Heydenreich (14.12.1936 Hamburg – 23.12.2013 Hemhofen b. Erlangen); Sohn des Kunsthistorikers Ludwig Heinrich Heydenreich (1903-1978) u. der Elisabeth Brauer

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Romanische Philologie, bes. Literaturwissenschaft (Italien u. Spanien)

1956 Abitur Benediktinergymn. Ettal; Stud. Rom. u. Germ. Freiburg i. Br., FU Berlin, Madrid u. Paris; 1967 Prom. (Walter Pabst) Berlin; 1973 Habil. (Horst Baader) Köln; 1974-77 ao. Prof. Gießen; 1977-2005 o. Prof. Erlangen; Rufabl. Köln (1986) u. Wien (1989); Dekan d. Phil. Fak. II, 1986-90.

Begr. u. Mithrsg. Zibaldone, 1986f.; Mithrsg. Lateinamerika-Studien (LAS), 1978f.; Erlanger Romanistische Dokumente u. Arbeiten, 1989f.; Grundlagen der Romanistik, 1992f.; Studienreihe Romania, 1992f.

Sehnsuchtsorte. FS zum 60. Geburtstag von Titus Heydenreich. Hrsg. von Thomas Bremer u. Jochen Heymann, Tübingen 1999 (P; Schrift.-Verz. 435-447 [Stand 1996]).

Tadel u. Lob der Seefahrt. Das Nachwirken eines antiken Themas in den romanischen Literaturen, Heidelberg 1970 (Diss.); Culteranismo u. theologische Poetik. Die „Collusión de letras humanas y divinas“ (1637/1644) des Aragoniers Gaspar Buesso de Arnal zur Verteidigung Góngoras, Frankfurt a. M. 1977 (Habil.-Schr.).

„Diesen anregenden Einfluß hat Titus Heydenreich nicht auf einen, sondern auf Generationen von Studenten […] ausgeübt und ihnen klargemacht, daß Romanistik nicht an der Grenze eines einzelnen Landes beginnt und endet, sondern daß sie aus einem dichten Netz von stets aufs neue überraschenden Querverbindungen besteht, die zudem über die Grenzen der Literaturwissenschaft hinausgehen und in Nachbarphilologien führen. Dahinter steht das Verständnis des Faches in seinem klassischen Sinn der Gesamtromanistik, das ein hohes wissenschaftliches Ethos verlangt: niemals aufzuhören, niemals ,ausgelernt‘ zu haben, immer wieder neue Felder, neue Herausforderungen zu suchen.

Das zeichnet Titus Heydenreichs Arbeit in besonderer Weise aus. Nach den Anfängen mit italianistischen Schwerpunkten führte sein Weg in die klassische Hispanistik unter der Anleitung Walter Pabsts und von dort aus in die Gesamtromanistik. Beeindruckend ist aber, daß Jahre später die Erarbeitung der lateinamerikanischen Literatur – obendrein mit interdisziplinärem Ansatz – hinzugekommen ist. Diese vielfältige Aktivität hat sich nicht nur in gewichtigen Büchern und zahlreichen Aufsätzen niedergeschlagen, sondern hat auch mehrere Publikationsreihen […] ihr Profil gegeben“ (Bremer / Heymann, Sehnsuchtsorte, 1999, X).

Roland Spiller, Nachruf, Romanistik.de (22.1.2014).