Hellweg, Martin Gustav Adolf

Aus Romanistenlexikon
Wechseln zu: Navigation, Suche

Martin Gustav Adolf Hellweg (14.4.1908 Nohra b. Nordhausen – 21.5.2006 Köln); Sohn des Pfarrers Julius Hellweg

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Romanistik; Philosophie; Pädagogik

13.3.1926 Abitur Hagen i. W.; Stud. Germ., Franz., Engl. u. Russisch Freiburg i. Br., Genf, Marburg u. Berlin; 18.-27.2.1932 1. StE. Marburg (Erich Auerbach; Max Deutschbein; Hermann Georg Helm; Harry Maync; Dietrich Mahnke); Aug. 1932-Mai 1933 auf Empfehlung Karl Löwiths Hauslehrer in Reval; 1934-35 Assist. d’allemand Lycée de garçons, Le Mans; 1935 (Diplom 10.2.1936) Prom. (Erich Auerbach) Marburg; 1.10.1935-1.10.37 v. Werner Krauss als Assist. eingestellt; wegen früherer Beteil. am sozial. Studentenbund entlassen; 1937/38 StRef. Helmholtz-Gymn. Frankfurt a. M.; 1938/40 Schuldienst Limburg, Fulda, Wetzlar; 1940-45 Kriegsdienst (Heeresnachrichtenschule Halle); 1945 engl. Gefangenschaft; 1947-53 StR. Philippinum Marburg; 1953-57 Lehrer Salzgitter; 1957-62 Dortmund, 1962-70 Lippstadt; zuletzt Schulleiter und OStD.; 1970-76 LA Methodik u. Didaktik d. neusprachl. Unterrichts u. anglo-amerikanische Literatur, Univ. Freiburg i. Br.

Der Begriff des Gewissens bei Jean-Jacques Rousseau: Beitrag zu einer Kritik der politischen Demokratie, Marburg a. L. 1936.

„Die intellektuelle Biographie Hellwegs ist mit den Erfahrungen von Menschen verknüpft, die als Vertreter einer kritischen, nicht-angepaßten Wissenschaft aus Deutschland und Europa vertrieben wurden, oder die als Oppositionelle in Deutschland liquidiert wurden. Zu Hellwegs Freunden und Gesprächspartnern zählten Erich Auerbach, Werner Krauss, Ulrich Leo, Karl Löwith und Leo Spitzer. Mit ihrer Vertreibung aus Deutschland oder, wie im Fall von Werner Krauss, der nach überstandener Haft in den Kerkern der Gestapo zunächst wieder für kurze Zeit an die Philipps-Universität zurückkehrte, ehe er es als seine ,moralische Pflicht‘ ansah, Ende 1947 nach Ostdeutschland überzusiedeln, weil er dort das ,Projekt des Lebens‘ verwirklichen zu können glaubte, ist vor allem ein Verlust des von ihnen vertretenen stilanalytischen und literatursoziologischen Ansatzes innerhalb der allgemeinen Literaturwissenschaft verbunden, der bis heute nachwirkt“ (Vialon, 1997, 20).

Vialon, Erich Auerbachs Briefe an Martin Hellweg, 1997; Krauss, Briefe, 2002, 990; Martin Vialon, „In memoriam Martin Hellweg (1908 – 2006). Philosophischer Romanist, Kritiker Martin Heideggers u. Theoretiker des Sozialismus“ (Teil 1 u. 2), lendemains 32, Nr. 128, 2007, 122-140 u. 33, Nr. 129, 2008, 61-84; BBF, Archivdatenbank.