Hartmann, Gottfried

Aus Romanistenlexikon
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Gottfried Hartmann (12.9.1850 – 1925); Enkel des Landrats Hans Christian Heuberger in Sankt-Goar (1792-1883), Freund des Dichters Ferdinand Freiligrath

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Romanische Philologie

Gymn. Weingarten u. Konstanz; Stud. St. Gallen, U Zürich, Akad. Neuchâtel, Bonn, Straßburg; 1892 Habil. (Breymann) München; 1892 PDoz.; 1898/99 LVtr. (Jakob Stürzinger) Würzburg; 1904 Lehrstelle f. Ital. Polytechnikum München; 1906 LVtr. München (Hermann Breymann); 1906 Königl. Prof.; 1908 pl. Lektor f. Ital. U München; 1912 npl. ao. Prof.; 1913 etatmäßiger Lektor; 1923 i. R.

Mitarb. KrJb (Rätoromanisch; Ital. Liter. in der 2. Hälfte d. 19. Jh.s).

Ueber die Modificativformen (Augmentation u. Diminution) in Manzonis „Promessi Sposi“, Wiesbaden 1882 (Diss.); Giocrin Wiezels Veltlinerkrieg nach zwei Handschriften aus Boehmers rätoromanischer Bibliothek mit Vergleichung der Ausgabe Flugis, Strassburg 1887 (als Habil.-Schr. abgelehnt); Merope im italienischen u. französischen Drama, Erlangen 1892 (Habil.-Schr.).

„In seinem Lehrprogrmm berücksichtigte Hartmann neben dem Italienischen auch in besonderem Maße das Rätoromanische (1896/96 und öfter), das Portugiesische (1907/08) und auch das Rumänische. Damit war eine in München bis dahin nicht erreichte Spezialisierung des romanistischen Lehrangebotes in fachlicher und personeller Hinsicht erreicht. Gerade diese Vielseitigkeit Hartmanns wurde in einer Würdigung des späteren romanistischen Ordinarius in München, Karl Vossler, rühmend hervorgehoben […]. Hartmann wirkte bis zu seiner Entpflichtung im Jahre 1923 durchgehend an der Münchener Universität und war eine der festen Stützen des romanistischen Lehrkörpers, ohne daß ihm ein weiterer persönlicher Aufstieg vergönnt gewesen wäre. Seine akademische Tätigkeit, in der Ära Breymann begonnen, wurde vom Stern Karl Vosslers überschattet, der seit 1910 das romanistische Ordinariat in München übernommen hatte und zum Inbegriff einer neuen Epoche der Romanistik geworden war“ (Seidel-Vollmann, 1977, 221).

Wer ist’s? 1911, 542; Seidel-Vollmann, Die Romanische Philologie, 1977, 267, bes. 220-221.