Hardt, Manfred

Aus Romanistenlexikon
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Manfred Hardt (22.9.1936 Siegen – 3.7.2001 [infolge eines Verkehrsunfalls]); Sohn des Ingenieurs August Hardt; verh. mit der Literaturagentin Petra geb. Langenberger

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Romanische Philologie, bes. Literaturwissenschaft

Stud. in Freiburg i. Br.; 1964 Prom. (Hugo Friedrich); 1967 ARat / AORat; 1972 Habil. (Hugo Friedrich); 1972 PDoz.; 1978 apl. Prof.; 1979 o. Prof. Duisburg.

1977 Premio Montecchio di Studi italo-tedeschi.

Mithrsg. Italienisch. Zeitschrift f. ital. Sprache u. Lit.

P. Chr. Hardt / N. Kiefer, Begegnungen mit Dante. Untersuchungen u. Interpretationen, Göttingen 2001 (mit Werkbibliogr., 153f.; ursprüngl. als FS zum 65. Geburtstag gedacht).

Das Bild in der Dichtung. Studien zu Funktionsweisen von Bildern u. Bildreihen in der Literatur, München 1966 (Diss.); Flauberts Spätwerk. Untersuchungen zu „Bouvard et Pécuchet“, Frankfurt a. M. 1970; Die Zahl in der Commedia, Frankfurt a. M. 1973 (Habil.-Schr.); Poetik u. Semiotik. Das Zeichensystem der Dichtung, Tübingen 1976; Geschichte der italienischen Literatur. Von den Anfängen bis zur Gegenwart, Düsseldorf 1996.

„Aber wie zentral auch immer der Platz gewesen sein mag, den Dante und Italien in den Schriften Manfred Hardts einnahmen, er war natürlich auch ein Romanist in der alten Bedeutung des Wortes, dem die Romania in ihrer Gesamtheit am Herzen lag. Frankreich und seine literarischen Traditionen waren ihm ebenso selbstverständlich vertraut wie die zentralen Bereiche der spanischen Literatur. Dabei richteten sich seine Interessen zum einen auf theoretische, semiotisch oder sprachwissenschaftlich inspirierte Fragestellungen, zum anderen wie selbstverständlich auf Fülle und Vielfalt der romanischen Literaturen, auf das faszinierende Universum ihrer Weltentwürfe vom Mittelalter bis in die unmittelbare Gegenwart. So publizierte er nach seiner erwähnten Dissertation 1970 die Untersuchung Flauberts Spätwerk. Untersuchungen zu Bouvard et Pécuchet und bewies mit ihr ebenso wie mit der Aufsatzsammlung Poetik und Semiotik. Das Zeichensystem der Dichtung (1976), mit vielen Einzelstudien und einer höchst respektablen Zahl von Sammelbänden – so zu deutschen Dichtern über Italien (Ciao Bellezza, 1988), zu den Literarischen Avantgarden (1989) oder zur zeitgenössischen italienischen Frauenliteratur (Auch Botticelli war eine gute Partie, 1994) – seine weitgefächerten Interessen, Lektüreleidenschaften und wache intellektuelle Neugier“ (Lange, 2002, 17-18).

Kürschner 1992, 1253; Wolf-Dieter Lange, FAZ 11.7.2001, 047; Ders., Italienisch 46, 2001, 168-170; Ders., DDJb 77, 2002, 15-19; Wirbelauer, Die Freiburger Phil. Fak., 2006, 932.