Höfner, Eckhard

Aus Romanistenlexikon
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Eckhard Höfner (18.5.1944 Wien – 23.8.2010 Frankfurt a. O.)

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Komparatistik (Vergleichende Literaturwissenschaft u. Medienforschung); Romanistik

Stud. Germ., Komparat. u. Rom. LMU München; 1970 MA u. 1. StE. München; 1977 Prom. München; 1979 Wiss. Assist. U Regensburg (Leo Pollmann); 1990 Habil. Regensburg; 1991-93 LVtr. Salzburg; Gastprof. Udine; 1994 o. Prof. f. Vgl. Literaturwiss. Viadrina Frankfurt a. O.; 2009 i. R.

Semiotische Weltmodelle: Mediendiskurse in den Kulturwissenschaften. FS für Eckhard Höfner zum 65. Geburtstag. Hrsg. v. H. Schröder u. U. Bock, Münster, 2010 (Schrift-Verz. 664-676).

Literarität u. Realität: Aspekte des Realismusbegriffs in der französischen Literatur des 19. Jahrhunderts, Heidelberg, 1980 (Diss.).

„Aufgewachsen mit wissenschaftstheoretischen, mit strukturalistischen, systemtheoretischen, vor allem auch stark semiotischen Grundlagenpositionen, auch mit Fragen der Logik, befand er sich in strenger Gegnerschaft zum Wissenschafts-Schisma, den strikt hermeneutischen Geisteswissenschaften einerseits, den Naturwissenschaften andrerseits; ihm schien jede wissenschaftliche Tätigkeit Ausdruck einer lebendigen (Wissenschafts-)Kultur zu sein […], eine Situation, in der man den übergreifenden Dialog, die Vermittlungsversuche, der Trennung und Separation bei weitem vorzuziehen hätte.

Und es versteht sich von selbst, dass er, gut vertraut mit Linguistik und Semiotik, der Beliebigkeit in der Zuordnung von Bedeutungsträger und Bedeutung, in Anagrammen und kaum nachvollziehbaren Interpretationen, die in einem Missverständnis von de Saussures Term ,arbitraire‘ liegen, kein philosophisches, gar philologisches Interesse entgegenzubringen vermochte: Man könne Sprache schärfen, auch, wie immer kontextuell abhängige Sätze relativ eindeutig machen, sogar formal korrekte propositiones entwerfen.

Darin steckt zweifellos etwas vom ,aufgeklärten Geist‘, auch vom wissenschaftstheoretischen, logischen, der ,Zirkel‘ und andere Fehlschlüsse immer zu vermeiden sucht“ (Die Herausgeber, Semiotische Weltmodelle, 2010, 12-13).