Giustiniani, Vito Rocco

Aus Romanistenlexikon
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Vito Rocco Giustiniani (25.6.1916 Lucca – 7.8.1998 Lucca); Sohn des Oberstleutnants der italienischen Armee Francesco Giustiniani u. der Giovanna Dell’Orso

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Romanische Philologie, bes. Italianistik; Allg. Sprachwissenschaft; Mittel- u. Neulatein

1938 Prom. (Indologie) Scuola Normale Superiore Pisa; 1939 Studienaufenthalt Univ. Bonn u. Köln; 1940 Lektor f. Ital. Freiburg i. Br.; 1955 Habil. (Hugo Friedrich) Freiburg i. Br.; 1958 GProf. New York, Columbia Univ.; 1962 WRat Freiburg i.Br.; 1965 apl. Prof.; 1967-68 GProf. Univ. of Toronto; 1969-70 GProf. Boston College; 1983 i. R.

1951 Accademia Lucchese di Scienze, Lettere ed Arti; Commendatore dell’Ordine al merito della Repubblica Italiana.

Alamanno Rinuccini: Materialien u. Forschungen zur Geschichte des florentinischen Humanismus, Köln 1965 (Habil.-Schr.); Neulateinische Dichtung in Italien 1850-1950: Ein unerforschtes Kapitel der italienischen Literatur- u. Geistesgeschichte, Tübingen 1979 [überarb. Text d. Antrittsvorlesung]; Il testo della Nencia e della Beca secondo le piú antiche stampe, Florenz 1975; Adam v. Rottweil: Deutsch-italienischer Sprachführer 1477, Tübingen 1986.

„Giustiniani hatte 1938/39 durch Vermittlung Giovanni Gentiles ein Stipendium erhalten, um in Bonn und Köln seine Deutschkenntnisse zu vervollkommnen und namhafte Vertreter der dortigen Allgemeinen Sprachwissenschaft und Klassischen Philologie zu kontaktieren. Als sein Stipendium auslief, nahm er das Angebot als Italienischlektor in Freiburg i. Br. an, um seinen Deutschlandaufenthalt zu verlängern. Er blieb in Freiburg, und nach dem Krieg forderte ihn Hugo Friedrich auf, sich in Romanischer Philologie zu habilitieren. Aufgrund seiner exzellenten Kenntnisse des Griechischen und Lateinischen lautete die ihm im Jahr 1955 erteilte Venia legendi auf ,Romanische u. Humanistische Philologie’, eine bis dahin ungewöhnliche Kombination. Giustiniani wurde zu einem der namhaftesten Erforscher des lateinischen wie volkssprachlichen florentinischen Humanismus, berücksichtigte jedoch in der Lehre auch die historische Sprachwissenschaft unter besonderer Berücksichtigung des älteren Italienisch sowie die italienische Literaturgeschichte von den Anfängen bis zum frühen 20. Jahrhundert” (Hausmann).

Wer ist wer? 31, 1992/93, 418; Kürschner, 1992, 1030; Wirbelauer, Die Freiburger Phil. Fak. 2006, 925; Stammbaum der Professoren d. Rom. Sem. d. Univ. Freiburg (online) (P).