Galster, Ingrid

Aus Romanistenlexikon
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Ingrid Galster (2.8.1944 Krefeld – 27.9.2015 Mörnsheim)

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Romanische Philologie, bes. Literaturwissenschaft

Kaufmänn. Lehre; Abendgymn.; Stud. Rom., Germ., Philos., Päd. Düsseldorf, Duisburg, Aix-en-Provence; Licence-ès-lettres modernes; 1. StE.; 1982-84 Wiss. Angest. U Eichstätt; 1984 Prom. (Karl Kohut) Eichstätt; 1985-90 Hochschulassist.in Eichstätt; 1994 Habil Eichstätt; 1994 LVtr. Kiel; 1994-96 RWTH Aachen; 1996-98 Wiss. Angest. Eichstätt; 2000-09 Prof.in f. Rom. Literaturwiss. Paderborn.

1986 Straßburg-Preis.

Le Théâtre de Jean-Paul Sartre devant ses premiers critiques, Tübingen 1986 (Diss.); Aguirre oder die Willkür der Nachwelt. Die Rebellion d. baskischen Konquistadors Lope de Aguirre in Historiographie u. Geschichtsfiktion (1561-1992), Frankfurt a. M. 1996 (Habil.-Schr.), auch span.; Sartre, Vichy et les intellectuels, Paris 2001; Beauvoir dans tous ses états, Paris 2007; Sartre sous l’occupation et après: nouvelles mises au point, Paris 2014; Simone de Beauvoir u. der Feminismus: ausgewählte Aufsätze, Hamburg 2015.

„Die Schwerpunkte ihrer Lehre und Forschung betrafen die französische, hispanoamerikanische und spanische Literatur und Kultur; insbesondere ragen dabei ihre Arbeiten zu Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir sowie ihre Frauen- und Geschlechterforschung heraus. Zugleich hat sie erfolgreiche internationale und interdisziplinäre Tagungen organisiert, darunter im Juni 2003 ,Sartre et les juifs‘ im Heinrich-Heine-Haus in Paris und anlässlich des 50. Jahrestages des Erscheinens von Simone de Beauvoirs Untersuchung Le Deuxième Sexe im November 1999 die Tagung ,Pour une édition critique du Deuxième Sexe‘ an der Katholischen Universität Eichstätt. Für diese Tagung konnte sie große Forscherinnen der amerikanischen, französischen und deutschen Forschung und Öffentlichkeit gewinnen. So gaben sich Kate Millett, Élisabeth Badinter, Margarete Mitscherlich, Rita Süssmuth und viele weitere Forscherinnen die Ehre, zu einer kritischen Reflexion dieses großen Meisterwerkes der feministischen Forschungen beizutragen. Auch der HistorikerInnenkongress ,Les rendez-vous de l’histoire‘, der im Oktober 2004 in Blois / Frankreich stattfand, griff noch einmal das Thema Simone de Beauvoir auf. Es konnten wiederum große französische Forscherinnen gewonnen werden (Françoise Collin, Françoise d’Eaubonne, Geneviève Fraisse), die die historische Wichtigkeit des Textes erneut unter Beweis stellten.

Ingrid Galster war unermüdlich bemüht, ihre Forschungen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ihre zahlreichen Publikationen zeigen eine kritische und äußerst engagierte Forscherin. Bis zuletzt ist Ingrid Galster ihrer intensiven Forschungstätigkeit treu geblieben. Davon zeugen die aktuellen Publikationen, mit denen sich der Kreis ihrer Untersuchungsgegenstände schließt: Sartre sous l’Occupation et après. Nouvelles mises au point, Paris: L‘Harmattan 2014, Simone de Beauvoir und der Feminismus. Hamburg: Argument Verlag 2015 und Hispanoamérica y el posmodernismo. Teoría literaria, feminismo, textos coloniales y novela histórica; Paris: L‘Harmattan 2015“ (Langenbacher-Liebgott / Thiem, 2015).

Kürschner 2015 (online); Jutta Langenbacher-Liebgott / Annegret Thiem, Nachruf (Mitteil. U Paderborn, 29.10.2015, online) (P).