Fritsche, Hans Hermann Ferdinand Wilhelm

Aus Romanistenlexikon
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Hans Hermann Ferdinand Wilhelm Fritsche (20.11.1828 Stendhal – 21.5.1901 Stettin); Sohn des Kgl. Oberförsters Hans Fritsche

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Französische Literaturgeschichte

Gymn. Potsdam u. Danzig; 1849 Abitur Danzig; Stud. Neuere Sprachen Berlin u. Königsberg; 1843 Examen pro facultate docendi (Franz., Engl., Deutsch) Königsberg; Probejahr Petrischule Danzig; 1.12.1854 Höhere Bürgerschule Marienburg a. d. Nogat; 1.10.1855 Gymn. u. Realschule Thorn; 1.10.1865 Oberlehrer Real- u. Oberschule Wehlau; 1.11.1869 Dir. Realgymn. Grünberg i. Schlesien; Okt. 1883 Dir. Friedrich-Wilhelms-Realgymn. Stettin; 25.9.1890 Dr. h. c. Greifswald.

30.8.1887 RAO IV. Kl.; 1.9.1890 Adler der Ritter d. Kgl. Hohenzoll. Hausordens.

Molière-Studien, Danzig 1868; 21887; Kommentar zu Molière’s Femmes savantes, Grünberg 1871; Ausgewählte Lustspiele Molières, 7 Bändchen, Berlin 1877-91; Ausgewählte Reden Mirabeaus, 3 Hefte, Berlin 1878-1889; Zélinde ou la véritable critique de l’Ecole des Femmes. A la critique de la critique. Nach dem Originalabdruck von 1663, Wiesbaden 1881.

„Ungefähr in derselben Zeit, wie Humberts Molière, Shakespeare und die deutsche Kritik erschien (1868), hat sein Namenbuch zu Molières Werken die erste Anregung zu den Detailstudien über den französischen Lustspieldichter gegeben. Es erlebte 1887 noch eine zweite Auflage. Auch sonst hat der Verstorbene durch Herausgabe der bedeutendsten Komödien dieses Dichters zugleich mit W. Knörich den Schlendrian beseitigt, der auf diesem Gebiete in Laun, Brunnemann u. a. sich breit machte. Es war ein Verdienst der Weidmannschen Buchhandlung, die Brunnemannschen Ausgaben durch die nachfolgenden des kompetenten Herausgebers zu ersetzen. Fritsche schrieb in seinen Einleitungen, welche einen trefflichen Überblick über die geschichtlichen und ästhetischen Bezüge der Stücke geben, ein vortreffliches Deutsch, wie man es sonst in Schulausgaben nicht gewohnt war. […] Für das kurzlebige Molière-Museum edierte er die Zélinde, eine Grundschrift in dem Streite um Molières Ecole des femmes, nach dem Exemplar der Dresdener Kgl. Bibliothek“ (Mahrenholtz, 1901, 176).

R. Mahrenholtz, ZfSL 23, 1901, 176; BBF, Archivdatenbank; Kössler, Personenlexikon (online).