Frenzel, Herbert

Aus Romanistenlexikon
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Herbert Frenzel (29.6.1913 Kairo – 25.10.1968 Innsbruck); Sohn eines deutschen Vaters (Kaufmann) u. einer österreichisch-ungarischen Mutter

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Romanische Philologie (Italianistik, auch Sprachlehre u. Lexikographie des Italienischen sowie literarische Übersetzungen)

Stud. Rom. Bonn, Rom u. Paris; 1936 Prom. (Ernst Robert Curtius) Bonn; 1936-56 Lektor f. Dt. Sprache u. Lit. Genua; 1956-66 Leiter des dortig. Dt. Kulturinstituts; 1964 Habil. (Heinrich Kuen) Innsbruck; 1965 o. Prof. Innsbruck.

Alfredo Oriani (1952-1909). Ein Beitrag zur Geschichte des italienischen Nationalismus, Stuttgart 1937 (Diss.); Ariost u. die romantische Dichtung, Köln 1962.

„Mein Freund Frenzel kehrte nach dem Krieg nach Genua zurück. Er wurde wieder Lektor und schließlich eine Art Professor. Nach Deutschland wollte er nicht zurück. […] Schließlich fand sich in Innsbruck die Professur, die er verdiente, ein Lehrstuhl der Romanistik. Er lehrte nun – nur noch wenige Jahre lang – die italienische Literatur, deren zarte Essenz er so eingesogen hatte, dass er sie aus innigstem Begreifen übersetzen konnte. […]

Mein Freund Frenzel wurde später angezogen von der italienischen Lyrik der sogenannten hermetischen Schule. Die war weiträumig wie der Himmel und rätselhaft wie das Meer, das in Genua immer mit auf der Bühne ist, wenn man es zum Beispiel von oben, von einem der Berge um die Stadt betrachtet. Er hat, unter dem schönen Titel Glorie des Mittags, Gedichte des großen Genueser Dichters Eugenio Montale übertragen“ (Ross, 2003, 70-71).

Klaus Voigt, Zuflucht auf Widerruf. Exil in Italien 1933-1945, Stuttgart 1989, I, 110; Ross, Trockene Spätlese, 2003, 60-71 („Mein Freund Frenzel“); Hausmann, „Vom Strudel“, 2008, 684; Universität Innsbruck, Institut f. Romanistik, Institutsgeschichte (online) (P).