Eschmann, Ernst Wilhelm

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Ernst Wilhelm Eschmann (16.8.1904 Berlin – 22.2.1987 München); Sohn des Kaufmanns Heinrich Friedrich Ernst Eschmann u. seiner Frau Eugenie Henriette Fanny geb. Habrich

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Soziologie; Philosophie; Romanische Philologie (französische u. italienische Landeswissenschaft)

Stud. d. Rechtswiss., Nationalökon., Soziol., Philos. u. Neueren Gesch. Berlin, Königsberg u. Heidelberg; 1928 Prom. (Alfred Weber) Heidelberg; 1927-32 Assist. v. Carl Brinkmann ebd.; 1933 Doz. DHP Berlin; 1939 Wahrnehmung d. Lehrstuhls f. Volks- u. Landeskunde Frankreichs DAWF Berlin; 1942 Dr. phil. habil. (Franz Alfred Six) DAWF Berlin; Mai 1943 ao. Prof. Berlin; 1943-45 Leiter d. Außenstelle Marseille d. DI Paris; nach Kriegsende freier Schriftsteller in der Schweiz (Solduno / Locarno); 1962 ao. Prof. Münster; 1965 o. Prof. f. Allg. Theologie, allg. Geistesgeschichte, Naturtheorie Münster; 1972 em.

Mithrsg. Die Tat, 1933-39; Jahrbuch f. Politik u. Auslandskunde.

Der faschistische Staat in Italien, Breslau 1930; Die Aussenpolitik des Faschismus, Berlin 1934; Frankreich und England, Berlin 1940; Der Aufstieg Italiens zur Großmacht und zum Imperium von 1871 bis zum Kriegseintritt gegen die Westmächte, Berlin 1941; Die Führungsschichten Frankreichs, Bd. I: Vom Aufstieg d. Capetinger bis zum Ende des Grand Siècle, Berlin 1943; Paul Valéry, Herrliberg-Zürich 1948.

„Für den Lehrstuhl für Volks- und Landeskunde Frankreichs schlägt Six Ernst Wilhem Eschmann vor, der an der DHP über die Fragen des Mittelmeerraumes und der Mittelmeerpolitik lehrt. Doch wissenschaftlich ausgewiesen ist Eschmann nur als Fachmann für das faschistische Italien. Da er zudem nicht habilitiert ist und der Partei nicht angehört, lehnt Gaudozentenbundsführer Willing seine Ernennung zum Ordinarius ab. Eschmann wird gleichwohl mit der Wahrnehmung des Lehrstuhls beauftragt mit der Auflage, sich innerhalb von zwei Jahren zu habilitieren. Nachdem er dieser Verpflichtung 1942 nachkommt, wird er zunächst zum Dozenten und im Mai 1943 zum außerordentlichen Professor ernannt” (Botsch, 2006, 272).

Kürschner 1950, 431; Kürschner A-H, 1987, 962; Botsch, „Politische Wissenschaft”, 2006, 348, bes. 113-116; 272f.; Carsten Klingemann, Soziologie u. Politik. Sozialwissenschaftliches Expertenwissen im Dritten Reich u. in der frühen westdeutschen Nachkriegszeit, Wiesbaden 2009, 420, bes. 56-65; M. Frederik Plöger, Soziologie in totalitären Zeiten. Zu Leben u. Werk von Ernst Wilhelm Eschmann (1904-1987), Münster 2007; Hausmann, Die Geisteswissenschaften, 2011, 454-455; Berzel, Die französische Literatur, 2010, 337.