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Dessau, Albert

2 Byte hinzugefügt, 08:32, 9. Mai 2016
Romanische Philologie, bes. Lateinamerikanistik
1946 Abitur Höhere Schule Radebeul; 1946-50 Neulehrer Coswig (Meißen); 1950-54 Stud. d. Rom. Phil., HU Berlin; 1954 Dipl.-PhilPhilol.; 1954-59 Wiss. Aspirant u. LA f. span. Lit., HU Berlin; 7.5.1958 Prom.; 1963 Habil.; Dozent; 1964 o. Prof. Rostock; 1959-84 Institutsdir.: 1964-68 Romanisches Institut, ab 1964 Lateinamerika-Institut.
1960 u. 64 Medaille f. ausgezeichnete Leistungen; 1969 Verdienstmedaille d. DDR; 1977 Universitätspreis f. Forschung; 1977 Vaterländischer Verdienstorden d. DDR in Bronze; 1984 Karl-Marx Orden; Ehrennadel der Liga f. Völkerfreundschaft (1970 Bronze, 1974 Silber, 1976 Gold).
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„Innerhalb des iberoromanistischen Studiengangs wurde Dessaus Ideal einer erneuerten, zukunftsfähigen Romanischen Philologie, das ohnehin von der philologischen Tradition kaum mehr als den Namen übernommen hatte, hauptsächlich in seiner utilitaristisch ausgerichteten Komponente realisiert. Der von ihm stets besonders hervorgehobene Nutzwert seines Projekts für die staatlichen Stellen wog in der gesamten Institutsarbeit von Anfang an schwerer als die hehre Aufgabe, ,die Bevölkerung der Deutschen Demokratischen Republik mit den kulturellen Leistungen und dem gegenwärtigen Kampf der Völker Lateinamerikas‘ vertraut zu machen. Auch wenn beispielsweise Dessaus eigene Habilitationsscrift Habilitationsschrift über den mexikanischen Revolutionsroman – im übrigen die erste eines deutschen Romanisten zur lateinamerikanischen Literatur – sich diesem Anliegen zweifellos verpflichtet fühlte, verschoben sich die Gewichte. Insgesamt verlagerte sich der ursprüngliche interdisziplinäre Ansatz der Lateinamerikaforschung mehr und mehr auf eine bloße, der marxistisch-leninistischen Ideologie angepaßte Analyse der politischen und ökonomischen Gegenwartsverhältnisse in den lateinamerikanischen Staaten“ (Seidel, 2005, 190-191).
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