Dane, Ivo

Aus Romanistenlexikon
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Ivo Dane (26.4.1896 Emmerich – 4.8.1964 Köln); Sohn des Notars Justizrat Florenz Dane

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Romanische Philologie, bes. Spanisch, Portugiesisch

1915 Abitur Human. Gymn. Emmerich; 1915-16 Teiln. am I. Weltkrieg; 1916-18 franz. Kriegsgefangenschaft; 1918 wegen Krankheit Internierung in d. Schweiz; 1919 Rückkehr nach Deutschland u. kaufmänn. Lehre; Stud. Jura u. Volkswirtschaft Bonn; 1920 Stud. Rom. Bonn, Marburg, Köln u. Coimbra (dort Examen in portug. Sprache u. Lit.); 1930 Wiss. Assist. Marburg; 25.2.1933 Prom. (Leo Spitzer) Köln; 1934 Lektor f. Portugiesisch U Köln u. Generalsekretär d. Portugiesisch-Brasilianischen Instituts d. Univ. Köln; 1940 Lektor a. d. DAWF d. FWU Berlin; dort Wahrnehmung d. Lehrstuhls f. d. Volks- u. Landeskunde Portugals u. Brasiliens; 6.10.1943 ao. Prof. Berlin; seit Juli 1943 auch freier Mitarb. d. Dienststelle „Büro Schwarz van Berk“, eines Nachrichtenbüros d. Propagandaminist.; 1945-51 Privatlehrer; Mittler zur franz. Mission „Grands Travaux Aéronautiques“; 1948 als Spanischlektor in Heidelberg abgelehnt; 15.7.1953 Einberufung ins AA; 1953-58 Presseref. im Dienst d. AA, Deutsche Gesandtschaft Carácas / Venezuela; 1958-61 Botschaft Lissabon; Legationsrat I. Kl.

1933 Kommandeur des Ordem Militar de Sant’Iago da Espada.

Die symbolische Gestaltung in der Dichtung Flauberts, Löningen 1933 (Diss.); Portugiesische Meister d. Erzählung. Hrsg. u. übers. v. I. Dane, Bremen 1950.

„Am 5. April 1934 wurde das Institut unter diesem Namen [=Portugiesisch-Brasilianisches Institut] in Anwesenheit maßgebender Repräsentanten Deutschlands, Portugals und Brasiliens eröffnet. Die Gründung dieses ersten Portugiesisch-Braslilianischen Instituts an einer deutschen Universität dokumentiert den (relativen) Aufschwung, den die lusitanistischen und brasilianistischen Studien nach dem Ersten Weltkrieg in Deutschland zunächst im Rahmen der Iberoamerikanistik und dann in institutionell verselbständigter Form genommen haben. Die Relativität dieses Aufschwungs, der in quantiativer Beziehung im Vergleich zur vorher bestehenden Situation zweifellos bedeutsam ist, ist augenfällig, wenn man bedenkt, daß es weder an einem Romanischen Seminar noch an einem Portugiesisch-Brasilianischen Institut oder Zentrum einen habilitierten Romanisten oder gar einen Ordinarius gab, der sich ausschließlich der sprach- und / oder literaturwissenschaftlichen Lusitanistik widmete. Begleitet wurde diese Aufwärtsentwicklung von einer Art Konkurrenzdenken, das sich wohl aus der geringen Anzahl der traditonell mit Iberoromanistik befaßten Institute und Seminare erklärt“ (Kalwa, 2004, 202).
„Der ehemalige Bildungsminister, Germanist und Ehrensenator der Universität Köln, Gustavo Cordeiro Ramos, schrieb 1949 als Präsident des Instituto para a Alta Cultura und Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Lissabon über Dane: ,[…] er gilt in akademischen Kreisen als einer der großen Pioniere auf dem Gebiet der portugiesisch-brasilianischen kulturellen Annäherung‘. Zu dessen wissenschaftlichen Arbeiten auf dem Gebiet der Lusitanistik bemerkte er allgemein und vage: ,Mit seinen philologischen Studien über die portugiesische Literatur und Sprache, die ihm wie seine Muttersprache geläufig ist, vereinigt er die Kenntnis der Lebensart und des Charakters der physischen und sozialen Welt des portugiesischen Volkes, mit dem er lange Jahre hindurch in unmittelbarer Berührung gestanden hat‘“ (ebd., 200).

Kürschner 1954, 341; AA Mitteilungsblatt 12. Jg., 1.10.1964, H. 5, 29; Klaus Schmierer, Medizingeschichte u. Politik. Karrieren des Fritz Lejeune in der Weimarer Republik u. im Nationalsozialismus, Husum 2002, 136f., 141f., 144f.; Kalwa, Studien, 2004, 198-203; Botsch, „Politische Wissenschaft im Zweiten Weltkrieg“, 2006, 275f.; Hausmann, „Vom Strudel“, 2008, 792.