Blank, Hugo

Aus Romanistenlexikon
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Hugo Blank (7.5.1935 Lahr – 12.10.2003 Karlsruhe); Onkel des Linguisten Andreas Blank (1961-2001)

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Romanische Philologie, bes. Fachdidaktik u. Danteforschung; Dirigent

1955 Abitur Human. Gymn. Lahr; Stud Rom. (Hugo Friedrich), Latein, Deutsch, Musikwiss. u. Philosophie in Freiburg; 1. u. 2. StE. u. Schuldienst (bis 1964); Wiss. Mitarb. DFI Ludwigsburg; 1965-67 Lektor U Nancy; 1967-70 StR. Lahr; 1969 LA PH Karlsruhe; 1.2.1970 Doz.; 1974 Prof.; 1988 Prom. (Klaus Heitmann) Heidelberg; Ausb. a. d. Konservatorien Metz u. Straßburg, musikal. Privatunterr. in Karlsruhe.

1976 Chevalier dans l’Ordre des Palmes Académiques; 1989 Officier

Goethe u. Manzoni: Weimar und Mailand, Heidelberg 1988 (Diss.); Kleine Verskunde: Einführung in den deutschen und romanischen Vers, Heidelberg 1990; Weimar und Mailand: Briefe und Dokumente zu einem Austausch um Goethe und Manzoni. Hrsg. v. Hugo Blank, Heidelberg, 1992; Manzonis Napoleon-Ode in deutschen Übersetzungen. Mit einem Beitrag von Vito Rocco Giustiniani, Bonn 1995; Die Fabeln von Jean Anouilh, 2 Bde., Wilhelmsfeld 1996; Rousseau – Favart – Mozart: sechs Variationen über ein Libretto, Frankfurt a. M. 1999.

„Bald nach seinem Eintritt in die PH wurde ihm klar, dass die (damals noch zahlreichen) Französischstudenten eigentlich allein für ihre Bildung studierten, weil für sie kein Markt in der Schule war. Er unternahm daher eine grossangelegte Kampagne zur Einführung von Französisch in die neun Grundschulen der Karlsruher Stadtmitte, und die Einführung von Französisch als 1. Sprache in zwei Gymnasien, zwei Realschulen und zwei Hauptschulen. Etwa drei Jahre lang bestanden auch Lerngruppen in fünf Kindergärten, die von Austauschlehrern des Deutsch-französischen Jugendwerkes betreut wurden; und in einer der neun Grundschulen wurde Französischunterricht in der 1. Klasse weitergeführt.

Blank war beim Kultusministerium in Lehrplankommissionen für die Grundschule und die Realschule beteiligt. Er arbeitete an einem Lehrwerk für die Grundschule mit, später mehrfach und bis 2003 an verschiedenen Lehrmaterialien. […]

Blanks fachwissenschaftliche Bemühungen traten erst spät zutage. Eine noch in Frankreich begonnene und auf 600 Seiten angewachsene Dissertation in französischer Sprache wagte er später nicht mehr zu beenden. So nahm er erst nach Studien in Italien ein deutsch-italienisches Thema auf, schrieb darüber zunächst eine Diplomarbeit für die Universität Perugia, erweiterte sie sodann und reichte sie in Heidelberg als Dissertation ein […]. Blanks Zuneigung zur Klassik des französischen XVII. Jahrhunderts fand zwar keinen schriftlichen Niederschlag, verwirklichte sich jedoch im Unterricht. Zu seiner eigenen und manches Kollegen Überraschung wählten zahlreiche seiner Studenten die Klassiker als Prüfungsthemen, ja lernten ganze Passagen auswendig. Mit seiner Schülerin und Doktorandin Sambanis spielte er vor den Studenten im Abstand von drei Jahren jeweils drei wichtige Szenen aus Racines Meisterwerk Phèdre“ (Selbstdarstellung).

Kürschner 1992, 275; private Auskünfte.