Zamboni, Giuseppe

Giuseppe Zamboni (28.6.1903 St. Petersburg – 10.12.1986 Basel); Sohn von Augusto Zamboni (vermutlich Koch am Zarenhof) u. der deutschen Staatsangehörigen Maria Klein aus Mosbach

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Germanistik; Italianistik; Übersetzer

Petrischule Petersburg; Gymn. Florenz; Stud. Florenz, München u. Heidelberg; 13.12.1927 Prom. Florenz; Militärdienst Lucca; 1929-32 Wiss. Assist. Florenz; 1931 libera docenza (letterature comparate); 1931-36 PDoz. m. LA f. Dt. Lit.; 1936-45 GProf. f. Ital. Leipzig u. Berlin; 1943-45 Kulturref. d. Repubblica Sociale Italiana Berlin; 1945-49 Prof. m. LA f. Franz. u. russ. Lit. Scuola Normale Superiore di Pisa; gleichz. stellv. Ordinarius; WS 1949/50-WS 1952/53 GProf. f. Ital. Lit. u. Sprache Basel; SS 1953-SS 1962 ao. Prof. f. Ital. Literatur (Nachf. v. Arminio Janner) ebd.; WS 1962/63-SS 1973 pers. o. Prof. f. Ital. u. Slaw. Philologie.

Präs. Società Dante Alighieri Basel.

Die italienische Romantik. Ihre Auseinandersetzung mit der Tradition, Krefeld 1963; Michelangelo als Dichter, Basel 1965 [hier werden nur die italianist. Publikationen Zambonis angezeigt].

„Zu den bedeutendsten Werken des Verstorbenen gehören u.a. sein 1932 abgefasster Essay ,Problemi nietzscheani nella Germania attuale’ und ,Thomas Mannn e il problema della decadenza’. Ferner hat er einige Gedichtanthologien herausgegeben: Luthers Geistliche Lieder, das ,Beste’ aus Leonardos Lyrik und die in Zusammenarbeit mit Leone Traverso veröffentlichte ausgezeichnete Anthologie der deutschen Lyrik. Seine Übersetzertätigkeit galt Texten von Hugo von Hofmannsthal, Goethe, Walther von der Vogelweide und sämtlichen Erzählungen und Novellen Tschechows.

Auf der Unterrichtsebene ist Zambonis Beitrag zu einer würdigen und gehaltreichen Gestaltung des Fachs italienische Literatur an unserer Universität zu erwähnen sowie die Bereicherung der Bibliothek des Romanischen Seminars. Als anspruchsvoller Bibliophile besass er eine auserlesene, mit zahlreichen seltenen Büchern ausgestattete Bibliothek, die er der hiesigen Universitätsbibliothek vermacht hat. Sein Umgang mit den Studenten zeichnete sich durch herzlichen Kontakt aus; mehrere gehaltvolle Lizentiats- und Doktorarbeiten zeugen von seiner Lehrfähigkeit“ (Giovanni Bonalumi, Basler Volksblatt, 17.12.1986).

Basel, StA Personalakte f. Dozenten UNI-REG 5d 2-1(1)410; „Der neue a.o. Professor für Italienisch“, Nationalzeitung 29.6.1953 (P); Katharina Strub-Tanner, Integration der Bibliothek von Giuseppe Zamboni in die italienische Abteilung des Romanischen Seminars an der Universität Basel. Standortkatalog „Fondo Zamboni“, Basel 1996; Gabinetto Scientifico Letterario G. P. Vieusseux, Firenze, Fondo Giuseppe Zamboni; Hausmann, „Vom Strudel“, 2008, 469; Kurt Flasch, „Deutsche Dantedeutung 1942: vom Rande her gesehen. Bemerkungen von Giuseppe Zamboni über Hugo Friedrich, Die Rechtsmetaphysik der göttlichen Komödie“, Margine. Giornale della dedica e altro 5, 2011 (online).

Zuletzt geändert am 29. März 2016 um 16:46