Klesczewski, Reinhard

Reinhard Klesczewski (7.1.1933 Königsberg – Ende Dezember 2011 Düsseldorf); Sohn des Volksschullehrers Gustav Klesczewski u. der Frieda geb. Hein

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Romanische Philologie, bes. italienische Literaturwissenschaft

Volksschule Kobbelbude, Ostpreußen; 1943-44 Vorstädt. Oberschule f. Jungen Königsberg; 1945 Max-Planck-Schule Kiel; 1953 Abitur ebd.; Stud. Rom. (August Buck; Hermann Gmelin; Ludwig Scheel; Harald Weinrich) u. Angl. Kiel, Paris-Sorbonne (Raymond Lebègue), Bologna; Assistant Teacher Uxbridge / Middelsex; 1962 Prom. (Scheel) Kiel; 1962 Wiss. Ass. Kiel; 1963 Wiss. Assist. Saarbrücken; 1972 AORat u. AssistProf. Saarbrücken; 1978 Habil. Saarbrücken; 1979 Prof. Düsseldorf; 1998 i. R.

Die französischen Übersetzungen des Cortegiano von Baldassare Castiglione. Untersuchungen zur Textgeschichte des Courtisan und zum Übersetzerstil von Jean Chaperon (?), Jean Colin, Mellin de Saint-Gelais (?), Gabriel Chappuis u. Jean-Baptiste Duhamel, Heidelberg 1966 (Diss.); Untersuchungen zur Struktur der frühen romanischen Novelle: Boccaccio ,Il Decameron‘, Saarbrücken 1978, masch. (Habil.-Schr.); (gem. mit Bernhard König hrsg.), Italienische Literatur in deutscher Sprache. Bilanz u. Perspektiven, Tübingen 1990.

„Ebenso treu [=wie der Univ. Düsseldorf] blieb er seinen früh erkennbaren wissenschaftlichen Schwerpunkten: der italienischen Renaissance und ihrer Novellistik, ihren antiken und mittelalterlichen Wurzeln wie der französischen Romantik, den Problemfeldern der Stilistik, der Motivgeschichte, der Literaturrezeption und Übersetzung. Die Spannbreite seiner Studien reichte von Dante über das Barockdrama, Alfred de Musset und Jean Anouilh bis zu deutschen Literaten und Übersetzern der Gegenwart. Er war Herausgeber mehrerer Sammelbände mit namhaften Beiträgern, wirkte tatkräftig mit im Düsseldorfer Forschungsinstitut für Mittelalter und Renaissance, bei dem Modellstudiengang Literaturübersetzen, den Universitätspartnerschaften mit Nantes und Neapel.

Reinhard Klesczewski war nicht zuletzt ein sehr engagierter und guter Lehrer. Und was er im Nachruf an seinem Lehrer Scheel rühmte, galt ohne Abstriche für ihn selbst: ,die Kollegialität, seine preußische Korrektheit, Pflichtauffassung und Arbeitsmoral’. Nicht zu vergessen Bescheidenheit und Gastlichkeit wie die Gabe, eine Freundschaft aus der Schulzeit bis in das Alter weiterzupflegen“ (Nies, 27.3.2012).

CV; Fritz Nies, Nachruf (Romanistik.de [27.3.2012]).

Zuletzt geändert am 14. Februar 2016 um 14:06