Weber, Karl Hermann Maximilian

Karl Hermann Maximilian Weber (6.11.1858 Halle a. S. – 18.12.1935 Halle a. S.); Sohn des Fleischermeisters Adolf Weber

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Romanische Philologie, bes. Italienisch

Abitur 15.8.1877 Realgymn. Franckesche Stiftungen; Stud. Neuere Sprachen Halle a. S., Berlin u. Genf; 28.1.1882 Prom. (Hermann Suchier) Halle; 1882-84 Hauslehrer Florenz; 14.3.1885 Examen pro facultate docendi; Probejahr Kgl. Gymn. Erfurt; 1889 Lehrer Städt. Oberrealschule Halle; 1906 Prof.-Titel; 1.4.1924 i. R.; 1930-32 Lektor f. Ital. U Halle a. S.

Über die Sprache u. Quelle des altfranzösischen heiligen Georg, Halle 1882 (Diss., Druck ZrP 5); Methode Schliemann zur Selbsterlernung der italienischen Sprache, Leipzig 1895-1897, Stuttgart 1909; Auswahl italienischer Lesestücke mit genauer Bezeichnung der Aussprache u. einem Wörterbuche, Halle a. S. 1903; Die Behandlung der französischen u. englischen Literaturgeschichte in den Oberklassen der Realanstalten, Halle a. S. 1905; Italienisch in Beispielen. Kurze Darstellung der Aussprache u. Grammatik mit Beispielen aus der „Auswahl italienischer Lesestücke“ u. mit Bezeichnung der Aussprache, Halle a. S. 1907; La Divina Commedia di Dante Alighieri coi disegni di Botticelli. Rev. Text v. Carl Weber, Berlin 1925.

„Eine eigentlich nach denselben Grundsätzen [=Metodo Pernot a base intuitiva adattato alla lingua italiana dal Dr. GIULIO PANCONCELLI-CALZIA, lettore all’Università di Marburgo, Assia] aufgebaute Sprachlehre bietet WEBER [=Italienisch in Beispielen …]. Der Unterschied besteht darin, dass 1. das Buch deutsch geschrieben ist und 2. die Grammatik unabhängig vom Text veröffentlicht wurde. Im übrigen ist dieses Werk eine glänzende Bestätigung der Behauptung, dass bei einigem gutem Willen und grossem Geschick ein Lehrer in seinen Unterricht alles hineinlegen kann, was er will. Ein paar Seiten des vom Verf. herausgegebenen Lesebuches genügen, um als Ausgangspunkt für so ziemlich die ganze Grammatik zu dienen. Es ist nun eine auch in offiziellen Lehrplänen aufgestellte Forderung neuzeitlichen Sprachunterrichts, dass zwar vom Erworbenen induktiv zur Darstellung des Systems auszugehen ist, dass aber dort, wo ein Glied oder eine Minderzahl der das System bildenden Elemente fehlt, dem zugrunde liegenden Texte keine Gewalt anzutun nötig ist, um das Fehlende einzuführen, sondern dass der deduktive Vorgang in einem solchen Falle kein Missgriff ist. Und das setzt dieses Buch in die Praxis um. Besonders bemerkt werden muss, dass die Darstellung der Aussprache sehr ausführlich ist und unter den gegebenen Umständen eine wertvolle Hilfe für die Erlernung eines grossen Wortvorrates ist, was nicht der Fall wäre, wenn nicht an Bekanntes, im Zusammenhang Erlerntes angeknüpft würde. Hervorgehoben werde auch das Bestreben, denselben Zweck, die Erwerbung einer rationell verteilten copia verborum, durch die Aufzählung der Ableitungen bei den Verben und ihren Komposita zu erreichen“ (KrJb 11, 1911 IV, 153-154 [Julius Subak]).

Voretzsch, Das Romanische Seminar, 1926, 30; BBF, Archivdatenbank; Kössler, Personenlexikon; catalogus-professorum-halensis.de.

Zuletzt geändert am 28. Mai 2016 um 08:53