Toni (Anton) Reinhard (25.6.1917 Bern – 23.3.1965 Basel); Sohn des Mineralogen Max Reinhard (1882-1974)
Verf. | Frank-Rutger Hausmann |
Romanische Philologie (Sprachen u. Literaturen)
1935 Matura Humanist. Gymn. Basel; Stud. Rom., Latein, Germ., Indogerm. u. Philos. Basel; 1948 Prom. (Walther v. Wartburg) ebd.; Mitarbeiter am FEW; 1946-47 Gymnasiallehrer Basel; 1947-54 Lektor f. Span., 1955-57 f. Ital. U Basel; 1952 Habil. (v. Wartburg) Basel; 1953 ao. Prof.Basel; 1957 o. Prof. Wien (Nachf. v. Josef Brüch); 1959 o. Prof. Basel (Nachf. von v. Wartburg); Dekan WS 1964/65.
Mithrsg. Vox Romanica; Mitgl. Philolog. Kommiss. d. Dicziunari rumantsch grischun.
L’uomo nel Decamerone. Saggio di vocabolario semantico, Santa Maria degli Angeli-Assisi 1951 (Teildruck d. Diss.); Umbrische Studien, Basel 1952 (Habil.; gedr. ZrP 71, 1955, 172-235; 72, 1956, 1-53).
„Seit seiner Studienzeit beseelte Toni Reinhard eine tiefe Liebe zu allem Italienischen. Schon im Gymnasiasten hatte sie, wie er später selbst bekennt, Prof. Arminio Janner geweckt. An der Universität war für ihn die Begegnung mit seinem Lehrer Walther von Wartburg entscheidend, dessen Forscherpersönlichkeit für die nächsten Jahre sein Leitbild wurde. Von solchen Kräften bewegt […] wandte Toni Reinhard sich der Dialektologie zu und faßte den kühnen Plan, dem Französischen etymologischen Wörterbuch seines Lehrers ein groß angelegtes etymologisches Wörterbuch der italienischen Mundarten an die Seite zu stellen. Ein umfangreiches Zettelmaterial zeugt von der unermüdlichen Sammelarbeit, der er sich während mehrerer Jahre hingegeben hat. Andere Pflichten, andere Pläne, und nicht zuletzt sein strenger selbstkritischer Sinn haben ihn davon abgehalten, das Werk zu Ende zu führen. Seine Zettelkasten blieben indes nicht ungenutzt. Er gewann aus ihnen neue Erkenntnisse auf dem Gebiet der italienischen und der gesamtromanischen Sprachgeschichte, welche seinen Unterricht befruchteten und die von ihm für das FEW redigierten Artikel bereicherten. Seine Erfahrungen kamen auch dem Dicziunari rumantsch grischun zugut, dessen Geschicke er in den letzten Jahren als Mitglied der Philologischen Kommission mitbestimmen half“ (Heinimann, 1965, 2).
Kurt Baldinger, ZrP 81, 1965, 612-613; Siegfried Heinimann, VRom 24, 1965, 1-4 (P).