Manuel de Paiva Boléo (16.3.1904 – 1.11.1992 Coimbra)
Verf. | Frank-Rutger Hausmann |
Romanische Philologie, bes. Lusitanistik
1922-29 Stud Rom. u. Klass. Philol. Coimbra u. Hamburg (Fritz Krüger); 1931-35 Lektor U Hamburg; 1937 Prom. Coimbra; 1937-49 Doz. Coimbra; 1949-74 o. Prof. Coimbra.
„Paiva hatte viele wissenschaftliche Interessen. Neben Studien zur Semantik, Stilistik und Morphologie waren es besonders seine dialektologischen Arbeiten, die zur Bildung einer Conimbrizenser Schule beitrugen. Eine Vielzahl von dialektologischen Arbeiten entstanden unter seiner wissenschaftlichen Regie und waren zu jeder Zeit auch für ausländische Fachkollegen konsultierbar. Sein Name ist in der europäischen Romanistik wesentlich verbunden mit der Herausgabe der Revista Portuguesa de Filologia (seit 1947), die wohl ohne Zweifel zu den klassischen romanistischen Fachzeitschriften gehört.Paiva Boléo hat neben seiner wissenschaftlichen Arbeit als Romanist überall in der Welt den Aufbau von lusitanistischen Abteilungen in Romanischen Instituten gefördert. Mit Dankbarkeit möchte ich an seine Hilfe in den 70er Jahren für die ostdeutschen romanistischen Bereiche erinnern. Buchschenkungen, großzügige Zeitschriftensendungen und vor allem wertvolle Ratschläge halfen beim Aufbau einer bis dahin kaum existenten Lusitanistik an verschiedenen Universitäten. Ob in Coimbra oder in seinem Landhaus in São Martinho do Porto, stets waren ausländische Fachkollegen herzlich willkommen zu Gesprächen über den Ausbau der Lusitanistik an ihren Instituten“ (Perl, 1993, 138).
Matthias Perl, Nachruf, Iberoromania 37, 1993, 138-139.