Herbert Koch (3.5.1886 Jena – 10.11.1982 Wedel, Holstein); Sohn eines Bankiers in Jena
Verf. | Frank-Rutger Hausmann |
Romanische Philologie, bes. Spanisch u. Portugiesisch; Stadtgeschichte Jenas
1905 Abitur Gymn. Jena; Stud. Gesch., Latein u. Germ. München, Leipzig, Berlin u. Jena; 1909 Prom. (Gesch.) Jena; 1911 1. StE.; 1911-13 Probejahre in Jena u. Sondershausen; 1913 Prof. Inst. Nacional del Profesorado Segundario Buenos Aires; 1917 Dir. Deutsche Schulen Blumenau u. São Paulo; 1922-50 Grete-Unrein-Schule Jena; 1923 Lektor f. Port. U Jena; im „Dritten Reich“ Verfolgung wegen „jüdischer Versippung“; 1934 Verweigerung d. Habil.; 1942 Entzug d. Lektorats; 1944 Inhaftierung KZ Buchenwald, Zweiglager Halle-Leuna; 1949 Lektor U Jena; OStDir.; 1956 LA U Jena (Span., Port.); 1956 Habil.; wenig später Übersiedlung nach Westdeutschland (Berleburg).
1921 Mitgl. Akad. f. Gemeinn. Wiss. Erfurt; Korr. Mitgl. Inst. de Filol. Chileno, Santiago de Chile; Acad. Colombiana in La Real Acad. Española, Bogotá; Asoc. Intern. de Lingüística Española, Madrid; Dt. Wiss. Verein Buenos Aires; Dt. Verein f. Wiss. u. Kunst São Paulo; Ges. f. Coburger Heimatkunde.
Spanische Formenlehre, Jena 1931; Victor Hugo u. Juliette Drouet, Jena 1957 (Habil.-Schr.); Spanisch-deutsches Wörterbuch, Leipzig 1961 u. ö.
„1949 wurde er Lehrbeauftragter für Spanisch und Portugiesisch am Romanischen Seminar der Jenaer Universität. […]Nach seinem Ausscheiden aus dem Schuldienst erhielt Koch 1952 eine Oberassistentenstelle an der Universität. 1955 bat er, wegen seiner Belastung durch die Arbeit an der ,Geschichte der Stadt Jena‘ und einer ,Geschichte der Jenaer Romanistik‘ von dieser Stelle entbunden zu werden, blieb aber weiter Lehrbeauftragter. 1956 habilitierte sich der nunmehr schon 70jährige mit einer literarhistorischen Arbeit an der Jenaer Universität. Auch verfaßte er zwischen 1956 und 1958 zahlreiche Manuskripte und Publikationen zur Zeiss- und Schott-Geschichte. Aus Anlaß der Habilitation beantragte die Philosophische Fakultät, ihm den Professorentitel zu verleihen. Obwohl die Kaderabteilung der Universität zustimmte, unterblieb dies.
Danach scheint Koch allmählich dem Gedanken näher getreten zu sein, Jena zu verlassen und sich – trotz öffentlicher Würdigung seines 75. Geburtstages – einen anderen Alterssitz zu suchen“ (John, 1996, 410-411).
Kürschner, 1970, 1516; Jürgen John, in: Herbert Koch, Geschichte der Stadt Jena [1966], Jena 1996, 395-412; Kiefer, Bio-Bibliographisches Handbuch, 2004, 328 [dort Sterbedatum / -ort 18.11.1982 Hamburg; hier berichtigt nach Kürschner, 1987, Nekrolog, 5323].