Freudenfeld, Burchard Hartwig

Burchard (Burkhard) Hartwig [auch: Heinrich] Freudenfeld (4.1.1784 Schwerin – 19.7.1850 Stonyhurst, Lancashire); unehel. Sohn v. Helmuth Burchard Hartwig Freiherr von Maltzahn u. Christine Leverentz aus Jürgensdorf

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Romanische Sprachen; Geschichte; Theologie

Stud. Philos. u. Gesch. Jena; 19.4.1805 Prom.; Lehrer f. Ital. u. Span. U Göttingen; 20.7.1809 Habil.; 1809-11 PDoz.; 1813-15 Teilnahme a. d. Freiheitskriegen (Premierleutnant der preuß. Armee); 1817 Konversion z. Katholizismus; 1819 Prof. f. Gesch. u. Philos. Bonn, gleichz. Lektor f. Ital., Span, Portug.; 1.9.1821 Entlassung als Prof. auf eigenen Wunsch; 1822 Eintritt in den Jesuitenorden; 1828 Priesterweihe; 1841 Prof. f. Philos. u. Gesch. Fribourg; 1850 Lyzeumsprof. in Stonyhurst.

Mithrsg. Zeitschrift für Poesie, 1812.

„Die Freudenfeldsche Familiengeschichte erwähnt Zeugnisse über Burchard aus der Göttinger Zeit und beruft sich dabei auf das Preussische Kultusministerium. Darnach müssen wir glauben, ,dass er sich durch fleissige Benutzung der Schätze der Universitätsbibliothek und durch Reisen nach den verschiedenen Gegenden des südlichen Europa eine gründliche Kenntnis der Sprachen und der Literatur der romanischen Völker zu erwerben verstanden, und dass er auf der Universität mit vielem Beifall das Italienische, Spanische und Portugiesische dociert habe mit Erläuterung der älteren Dichter dieser Nationen. Ausserdem habe er sich mit dem Englischen wie mit der altdeutschen Literatur, besonders den Dichtern des 12. und 13. Jahrhunderts, überaus eifrig beschäftigt, wobei er sich sowohl durch sein Talent und seine Geschicklichkeit als durch seinen trefflichen Charakter die Achtung aller Bekannten zu erwerben gewusst habe‘. Hier haben wir Freudenfeld bereits im ganzen Banne der Romantik. Er fliegt aus zu den ,ältern Dichtern‘ der Apenninen- und Pyrenäenhalbinsel und weilt im deutschen Mittelalter. Alt-Rom und Hellas bleiben ihm verschlossen, und er bemüht sich gar nicht, dort einzudringen“ (Kaufmann. 1925, 34-35).

KrJb 10, 1906, IV 128-129 (Albert Stimming) [hier fälschlich als Berhnard Heinrich Freudenfeld vermerkt]; KrJb 11, 1911, IV 2-9; Emil Kaufmann, Burkhard Heinrich Freudenfeld, Romantiker u. Jesuit, Diss. Fribourg 1925; Lexikon Westfälischer Autorinnen u. Autoren 1750 bis 1950 (online).

Zuletzt geändert am 23. Januar 2016 um 11:37