Döhner, Kurt Rudolf Paul

Kurt Rudolf Paul Döhner (29.11.1891 Erfurt – 11.7.1984 Marburg); Sohn des Kaufmanns Hermann Döhner u. der Clara geb. Strenge; Ehemann der Italienischlektorin Anna-Elisabeth Döhner (1908-?)

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Romanist; Auslandslehrer; Ministerialbeamter

9.2.1910 Abitur Human. Gymn. Erfurt; Stud. Klass. Phil., Deutsch, Franz., Philos., Span., Pädag. Jena u. München; 1914-19 Kriegsdienst (West- u. Ostfront); 1920-23 Lehrer a. d. Deutschen Oberrealschule Mexiko; Magister (Maestro) Universidad Nacional de Mexico; 29.12.1924 Doctor en Letras; 29.3.1927 Anerkennung durch den Preuß. Kultusminister; Stud. Marburg; SS 1926-WS 1928 Lehrassist. f. Span.; StE. 2.11.1928; 1926-27 Lektor f. Spanisch Marburg; SS 1929-SS 1933 Rom. Sem. Berlin; PDoz.-Stipend.; 18.3.1929 StAss. Berlin; 1929-33 Lehrer Franz. Gymn. Berlin; 30.6.1931 Prom. (Erich Auerbach) Marburg; Frühjahr 1931 GDoz. Univ. Madrid; 1.4.1931 StR.; 1.10.1933-30.11.1942 Leiter der Deutschen Schule Rom; 1938 OStD.; 1941 Dolmetsch-Offizier; 30.11.1942 Amtsenthebung; 1.2.1943-30.11.1945 Leiter der Elisabeth-Schule Marburg; SS 1943-SS 1945 LA Ital. u. Span. U Marburg; Prüfer im Wiss. Prüfungsamt Marburg f. Dt. u. Rom. Sprachen; 1948-49 kommiss. Leiter Staatl. Wilhelms-Schule Kassel; 1949-58 Dezernent u. stellv. Abt.-Leiter (ORR.) in der Schulabt. d. Hess. Kultusministeriums; 1.4.1954 i. R.

Sociedad Científica „Antonio Alzate“ Mexico; Instituto Mexicano de Estudios Linguísticos Mexico; 1933 Korr. Mitgl. Erfurter Akademie f. Gemeinnützige Wissenschaften.

Mithrsg. Die Neueren Sprachen, 1955f.

Zeit und Ewigkeit bei Chateaubriand. Ein Beitrag zur Werk- u. Wortforschung, Genève 1931.

„Offenbar aufgrund seiner wenig nationalsozialistischen Haltung hatte Döhner schon bei der feierlichen Einweihung des neuen Schulgebäudes keine Rede halten dürfen, was eine spektakuläre Demütigung war und von ihm auch so empfunden wurde. […] Dr. Döhner wurde 1942 seines Amtes enthoben, nachdem er im Geschichtsunterricht eine vom britischen Radio durchgegebene Nachricht vorgetragen hatte. 1943 fand die letzte Reifeprüfung in Rom statt. Letzter Klassenlehrer war der renommierte Archäologe Ludwig Curtius, der 1937 wegen seiner distanzierten Haltung zum Nationalsozialismus auf seinen Antrag als Direktor (1. Sekretär) des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) in Rom in den Ruhestand versetzt worden war“ (Vesper, 2007, 257).

Schmidt, Deutsche Bildungsarbeit, 1956, 380; Auerbach, Catalogus professorum academiae Marburgensis 2, 1979, 672-674; Vesper, „Die Deutsche Schule Rom“, in: Matheus, Deutsche Forschungs- und Kulturinstitute, 2007, 253-278, hier 253-257; Hausmann, „Vom Strudel“, 2008, 144f., 313, 742; elisabethschule.de (schulleiter/innen) (P); BBF, Archivdatenbank.

Zuletzt geändert am 9. Mai 2016 um 09:41