Schultz, Oskar

Version vom 15. März 2016, 22:04 Uhr von Bohmann (Diskussion | Beiträge)

(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Oskar Schultz [ab 1896 Schultz-Gora] (25.9.1860 Gohra, Kr. Neustadt, Westpreußen – 25.12.1942 Jena); Sohn des Rittergutsbesitzers Rudolf Schultz

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Romanische Philologie, bes. Provenzalistik

1878 Abitur Gymn. Marienburg; 1878-82 Stud. Heidelberg (Karl Bartsch), Rom, Genf (Eugène Ritter), Leipzig (Adolf Ebert) u. Berlin; 1883 Prom. (Adolf Tobler) Berlin; 1884 1. StE. Franz., Engl., Deutsch; 1884-85 Probejahr Königstädt. Realgymn. Berlin; 1886-92 Lehrer Herzogl. Friedrichs-Gymn. Altenburg; 1893 Habil. (Adolf Tobler); 1900 ao. Prof. Berlin; 1904 o. Prof. Königsberg; 1911 o. Prof. Straßburg; 1919 o. Prof. Jena; 1930 em.

Mithrsg. ASNSpr, 1915-30.

Die Lebensverhältnisse der italienischen Trobadors, Berlin 1883 (Diss.); Die Briefe des Trobadors Raimbaut de Vaqueiras an Bonifaz I, Markgrafen von Montferrat zum ersten Male kritisch hrsg. nebst 2 Kt. und 1 Beil. über die Markgrafen von Montferrat u. die Markgrafen Malaspina in ihren Beziehungen zu den Trobadors, Halle a. S. 1893 (auch ital.) (Habil.-Schr.); La Chastelaine de Saint Gille, Halle a. S. 1893; Die provenzalischen Dichterinnen, Leipzig 1888, Genf 1975; Altprovenzalisches Elementarbuch, Heidelberg 1906, 61973; Provenzalische Studien, 2 Bde., Straßburg 1919-21 [hinzu kommen mehrere kritische Textausgaben].

„Schultz-Goras Befähigung zur Textkritik ruhte auf dem festen Untergrunde einer staunenswerten Belesenheit in der provenzalischen, altfranzösischen und auch neufranzösischen Literatur; in der dadurch erworbenen tiefgehenden Kenntnis der Sprache und des dichterischen Stils; und schließlich in seiner weitreichenden Vertrautheit mit der über diese Gebiete vorhandenen wissenschaftlichen Literatur sowie mit den Nachbarwissenschaften der Germanistik, der Geschichte, Geographie und Kulturgeschichte. Mit dieser Gelehrsamkeit verband sich sein Scharfblick im Erkennen und Erfassen von Unklarheiten und Schwierigkeiten, die manchem anderen nicht aufgefallen waren, und sein Scharfsinn in der Erklärung unverständlich erscheinender Wörter, Wendungen, Sätze oder ganzer Stücke, endlich seine philologische Gründlichkeit und Genauigkeit in der Untersuchung und Einzelausführung“ (Voretzsch, 1943, 551).

HSchA Nr. 10422-10423; Risop, Die romanische Philologie, 1910, 111-113; Karl Voretzsch, Oscar Schultz-Gora: 1860-1942. Sein Leben u. Schaffen, Naumburg 1843 (gekürzt in ZrP 63, 1943, 550-557; P); Christmann / Hausmann, Deutsche u. österreischische Romanisten, 1989, 332, bes. 25-26; Kalkhoff, Romanische Philologie, 2010, 356, bes. 150-151.

Zuletzt geändert am 15. März 2016 um 22:04