Richert, Gertrud

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Gertrud Richert (24.11.1885 Groß-Strelitz, Oberschlesien – 5.11.1965 Berlin-Lankwitz); Tochter des Kgl. Zollinspektors Alexander Richert u. der Rose geb. Schwéers

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Romanische Philologie, bes. Hispanistik u. Lateinamerikanistik

Lehrerinnensem. Stettin; 1907 nach priv. Vorbereitung Abitur St. Johann-Realgymn. Danzig; 1907-1912 Stud. Rom., Germ. u. Gesch. Berlin, Paris u. Heidelberg; 1912 1. StE.; 1913 Prom. (Heinrich Morf) FWU Berlin; 1914-16 Schuldienst Luisenschule Berlin; 1916 Stud. d. Kunstgesch. München; 1920-34 Spanienaufenthalt, Beschäftigung mit span. Malerei; 1933-34 Profesora encargada Univ. Barcelona; 1.2.1935 Referentin f. Spanien, Portugal, Argentinien, Uruguay u. Paraguay IAI Berlin; WS 1941/42 LA f. Malerei Spaniens u. Portugals FWU Berlin; 24.11.1950 i. R.; noch bis 1965 als Referentin tätig; 1948-52 Lehrtätigkeit a. d. PH Berlin; 1948-65 Lektorin f. Spanisch u. Portug. FU Berlin.

Die Anfänge der romanischen Philologie u. die deutsche Romantik, Halle a. S. 1913 (Diss.); Mittelalterliche Malerei in Spanien. Katalanische Wand- u. Tafelmalereien, Berlin 1925 (auch span.); Barcelona, Berlin 1927; Land u. Leute in Spanien, Berlin 1928; Johann Moritz Rugendas. Ein deutscher Maler in Ibero-Amerika, München-Pasing 1952; (gem. mit Julio Cortés), Manual de la lengua española, Zürich 1954; Johann Moritz Rugendas. Ein deutscher Maler des 19. Jahrhunderts, Berlin 1959.

„An der Begründung der romanischen Philologie, deren erste Anfänge zwar bis ins Mittelalter hinaufreichen, die aber erst am Beginn des vorigen Jahrhunderts durch gemeinsame Arbeit von Deutschland und Frankreich zu selbständiger Wissenschaft aufblühte, hat die deutsche Romantik entscheidenden Anteil. Ihre Anhänger förderten nicht nur Literatur- und Sprachkenntnisse durch eigene bedeutsame Arbeiten; ihr reger Verkehr mit französischen und deutschen Gelehrten, die oft die Wege wandelten, die sie gewiesen, zeigte sich fast ergebnisreicher für die Fortschritte einer Wissenschaft, deren Führung sie freilich bald aus der Hand gaben, um sie zünftigen Philologen zu überlassen. Ihre Leistungen auf diesem Gebiete sind von jeher gewürdigt worden, (vgl. z.B. Gröber: Geschichte der romanischen Philologie Grdr. I, 2. Aufl., S. 1-185 oder Morf: Antrittsrede in der Kgl. Akademie der Wissenschaften 1911), eine eingehende Darstellung jedoch haben sie nie erfahren. Das Ziel dieser Arbeit soll darum sein, die Zusammenhänge der deutschen Romantik und der romanischen Philologie aufzudecken, die Leistungen der Romantiker zu würdigen und ihnen ihren Platz in der Geschichte dieser Wissenschaft anzuweisen“ (Richert, 1913, 2).

Asen, Gesamtverzeichnis, 1955, 158; Eugenio Pereira Salas, Boletín de la Academia Chilena de la Historia 33, 1966, Nr. 74, 138; Günter Vollmer, Nachlass Richert: Materialien zur spanischen u. lateinamerikanischen Kunst und Kunstgeschichte, Berlin, Ibero-Amerikanisches Institut, 1988 (Schrift.-Verz. 8-11); De la Hera Martínez, La política cultural, 2002, 482; Oliver Gliech, in: Liehr / Maihold / Vollmer, Ein Institut u. sein General, 2003, 600-602; Kalwa, Die portugiesischen u. brasilianischen Studien, 2004, 287-289; romanistinnen.de; BBF, Archivdatenbank.

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