Grassi, Ernesto

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Ernesto Grassi (2.5.1902 Mailand – 22.12.1991 München); Sohn des Arztes Dr. Giovanni Battista Grassi u. der aus Heidelberg stammenden Katharina geb. Luce

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Philosophie; Italienische Sprache u. Literatur

1925 Prom. Mailand; WS 1928/29 Lektor f. Ital. Freiburg i. Br.; 1932 Habil. Rom; 1935 o. Prof. Lehrerseminar Pavia; 1937 HonP. Freiburg i. Br.; 1938-40 LA Berlin; 1946/47 LA Zürich; 1948 HonP. München, Gründdir. d. Centro italiano di studi umanistici e filosofici; 1950 ital. Dir. d. Petrarca-Instituts Köln; 1950 bzw. 1953/54 GProf. U Santiago de Chile u. Valparaiso; 1962 o. Prof. München; 1973 em.

Hrsg. Geistige Überlieferung. Jahrbuch, 1940f.; rowohlts deutsche enzyklopädie (rde), 1955f.

„Grassi hat nämlich das Glück, sofort eine Anstellung an der Freiburger Universität zu finden. Der bisherige Lektor für Italienisch, Renato Boccassino, hat sich aus persönlichen Gründen für zunächst ein Jahr beurlauben lassen, so dass der Direktor des Romanischen Seminars, Hanns Heiss, froh ist, einen promovierten Muttersprachler mit literarischen Interessen und Lehrerfahrung vor Ort zu haben. Auf seinen und des Dekans Gerhard Ritters Antrag wird Grassi am 4. Oktober 1928 vom Badischen Kultusminister ernannt; die Tätigkeit als Lektor nimmt er formal am 15. des Monats auf. […] Statt wie sein Vorgänger zwei Kurse anzubieten, einen für Anfänger und einen für Fortgeschrittene, unterteilt er sie unter didaktischen Gesichtspunkten nochmals und bietet vier Lehrveranstaltungen an: Italienisch für Anfänger, Italienische Lektüre für Anfänger, Italienisch für Fortgeschrittene und Konversation. Für einen seiner Kurse zieht er diejenigen Kapitel aus Croces Storia d’Italia dal 1871 al 1915 […] heraus, welche die Kultur betreffen, für einen anderen Dantes Vita Nuova […] und für einen weiteren Leopardi. […]

Wer meint, dieses Kursangebot hätte bei einer gleichbleibenden Anzahl an Interessenten eine Halbierung der Teilnehmerzahlen in den einzelnen Kursen zur Folge, täuscht sich. Durch das differenzierte Lehrangebot, das den individuellen Bedürfnissen potentieller Teilnehmer eher entspricht, schnellt die Teilnehmerzahl plötzlich in die Höhe“ (Büttemeyer, 2009, 116-117).

Wirbelauer, Die Freiburger Philosophische Fakultät, 2006, 927; Hausmann, „Italienischer u. deutscher Humanismus im Widerstreit – zur Gründung des Berliner Instituts ,Studia Humanitatis‘ im Jahr 1942“, in: Gerhard Kaiser / Jens Saadhoff (Hrsg.), Spiele um Grenzen. Germanistik von der Weimarer bis zur Berliner Republik, Heidelberg 2009, 109-146, bes. 131-134; Wilhelm Büttemeyer, Ernesto Grassi – zwischen Faschismus und Nationalsozialismus, Freiburg i. Br. 2009 (P auf Umschlag u. S. 231), bes. 116-120, 218-219.

Zuletzt geändert am 18. Februar 2016 um 12:50