Heinrich Körting (15.3.1859 Leipzig – 19.7.1890 Leipzig); Sohn von Otto Körting (1816-1888), Lehrer am Taubstummeninstitut Dresden; Bruder von Gustav Körting
Verf. | Frank-Rutger Hausmann |
Romanische Philologie
1882 Prom. (Adolf Ebert) Leipzig; 1884 Habil. Leipzig; 1889 ao. Prof. Leipzig.
Mithrsg. Zeitschrift f. neufranz. Sprache u. Literatur.
Über zwei religiöse Paraphrasen Pierre Corneille‘s: Limitation de Jésus-Christ u. die Louanges de la Sainte Vierge, Leipzig 1882 (Diss.); Geschichte des französischen Romans im 17. Jahrhundert, Leipzig 1885-87 (1. Band: Der Idealroman, 1885; 2. Band: Der realistische Roman, 1887) (Habil.-Schr.).
„Während seiner Studienzeit war ein grosser Teil seiner Arbeitskraft den mühsamen, schwierigen Vorstudien gewidmet, aus welchen seine Geschichte des französischen Romans hervorwuchs, eine durchaus originale, in mancher Hinsicht bahnbrechende Schrift, die kurz vor seinem Tode auch in der Revue critique warm gewürdigt worden ist. Die Einleitung zu diesem Werk bildete seine Habilitationsschrift. Seine Dissertation, über Pierre Corneille, die in einer Besprechung von F. Lotheissen gerühmt wird, ist mir leider unzugänglich geblieben. Nach der Veröffentlichung dieses grossen Werkes (Sommer 1886), wurde seine verfügbare Zeit vollauf durch die akademische Thätigkeit, die Mitredaktion der Zeitschrift und durch seine zahlreichen Rezensionen im Litterarischen Centralblatt (unter Signatur K-ng) in Anspruch genommen. Erst im Winter 1888 ging er an die Herausgabe und Kommentierung einer altfranzösischen Handschrift, die in den Sitzungsberichten der Leipziger Akademie erscheinen sollte, ohne zu ahnen, dass ein früher Tod ihn an der Vollendung des schönen Unternehmens hindern würde“ (Mahrenholtz, 1890, 403).
Richard Mahrenholtz, Nachruf, ZfSL 12, 1890, 401-404; Jordan / Hofmann, Geschichte, 1969, 258-260; Professorenkatalog der Universität Leipzig catalogus professorum lipsiensium (online).