Emmert, Johann Heinrich

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Johann Heinrich Emmert (28.7.1748 Dundorf, Franken – 1831 Tübingen); Vater des Anatomieprofessors Johann Heinrich Emmert (1777-1819)

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Sprachlehrer (Englisch; Französisch; Italienisch; Spanisch)

Zunächst Hofmeister u. Sprachlehrer Göttingen; Dr. phil.; 1792 Prof. f. Neuere Sprachen Tübingen; hält 1792-1829 Vorlesungen u. Übungen über Engl., Franz., Ital., Span.

Teinture de l’histoire naturelle pour les enfants, accompagnée d‘un vocabulaire françois-allemand, Göttingen 1786; Teatro o sia scelta di drammi facili: Ad uso dei giovani studiosi della lingua italiana, Tübingen 1794; Théatre: ou choix de drames aisés pour faciliter l’étude de la langue françoise, 2 Bde., Chemnitz 1795; Auswahl der besten italienischen Dichter mit Bezeichnung des Tones u. Erklärung der Wörter zum Selbstunterricht, Erfurt 1798 (Bd. 1: Guarini, Il pastor fido); Tratti istorici di virtù o di saviezza oder Züge von Tugend u. Weisheit aus der alten und neuen Geschichte zur Veredelung des Herzens u. des Geistes u. zur Erlernung der italienischen Sprache aus den Werken bewährter italienischer Schriftsteller gezogen u. mit einem erklärenden Wort-Register begleitet, Leipzig 1808; Scelta di novelle ed istorie morali, per trattener e render lo studio della lingua italiana aggradevole e facile. Con l’esplicazione de’ vocaboli i piú difficili, Tübingen 1823; Las Donquixotadas Mas Extrañas, Oder die abenteuerlichsten Ritterthaten des sinnreichen edlen Don Quixote von la Mancha: zur Unterhaltung und Erlernung der Spanischen Sprache aus dem Don Quichote des Cervantes gezogen u. mit einer Erklärung der Wörter u. einer kurzgefaßten Spanischen Grammatik begleitet von Johann Heinrich Emmert, Doctor u. Professor, Tübingen 1826.

„Schließlich erhielt Johann Heinrich Emmert, obwohl er kein Württemberger und auch kein Franzose war, die begehrte Stelle einschließlich des Professorentitels, weil er der reformierten Konfession angehörte und gleich drei moderne Fremdsprachen unterrichten konnte. Er kam von der Universität Göttingen und war ausgewiesen als Verfasser einer Esquisse de l’histoire universelle (1790), die er mit einem umfangreichen Anmerkungsapparat für den Französischunterricht aufbereitet hatte. Diese Lektüre passte punktgenau in das Bildungsprogramm des Collegium Illustre mit seinem Schwerpunkt in der politischen Geschichte, insbesondere seiner machiavellistischen Staatskunsttradition […]“ (Kuhfuß, 2014, 410).

Das gelehrte Schwaben 1802, 125-126; Voretzsch, Die Anfänge der Romanischen Philologie, 1904, 19; Reinhard Lauer, Philologie in Göttingen. Sprach- und Literaturwissenschaft an der Georgia Augusta, Göttingen 2001, 116; Walter Kuhfuß, Eine Kulturgeschichte, Göttingen 2014, 410.

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