Deutschmann, Olaf

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Olaf Deutschmann (14.3.1912 Hamburg-Altona – 7.8.1989 München)

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Romanistik, bes. Sprachwissenschaft (Einfluß des Kirchenlateins auf die romanischen Sprachen – romanische Sprachen)

Stud. Rom., Klass. Philol. u. Experimentalphon. Hamburg, Paris u. Madrid; 28.1.1938 Prom. Hamburg (Fritz Krüger); Stipendiat u. élève titulaire d. ÉPHÉ bei Mario Roques, bes. Stud. d. Paläographie; 1939 1. StE. Latein, Franz., Span.; Referendariat; aus polit. Gründen wurde ihm die Zulassung zum 2. StE verwehrt; 1940 Wehrdienst (Sprachmittler); 1.11.1945 Assist. am Rom. Sem. Hamburg; 1947 Habil. Hamburg; 1951 DiätDoz. Freiburg i. Br.; ao. Prof. U Saarbrücken; 1954 pl. ao. Prof. Freiburg i.Br.; 1960 nach abgelehntem Ruf nach Frankfurt a. M. o. Prof. Freiburg i. Br.; 1969 em. (krankheitsbedingt).

Mithrsg. Romanistisches Jahrbuch, ab Bd. 1.

O. Deutschmann, „Bericht über die Hamburger Schule. Diskussionsbeiträge“, in: Wörter und Sachen. Österreichische und deutsche Beiträge zur Ethnographie und Dialektologie Frankreichs. Ein französisch-deutsch-österreichisches Projekt. Referate des 3. Internationalen Symposions d. Instituts f. Gegenwartsvolkskunde d. Österr. Akad. d. Wiss. vom 18. Bis 21. September 1988 in Eisenstadt (Burgenland). Hrsg. v. Klaus Beitl u. Isac Chiva. Red. v. Eva Kausel, Wien 1992, 173-180.

Peter Wunderli / Wolfgang Müller (Hrsg.), Romania historica et Romania hodierna. FS f. Olaf Deutschmann zum 70. Geburtstag 14. März 1982, Frankfurt a. M. [u. a.] 1982, 1-4 (P u. Schrift.-Verz.).

Untersuchungen zum volkstümlichen Ausdruck der Mengenvorstellungim Romanischen, Hamburg 1938 (Diss.; Teil 1; weitere Kapitel RoJb 4, 1951, 5, 1952); Zum Adverb im Romanischen. Anläßlich französisch Il est terriblement riche – Il a terriblement d‘argent, Tübingen 1959 [Teiled.] (Habil.-Schr.); Lateinisch und Romanisch. Versuch eines Überblicks, München 1971; Ungeschriebene Dichtung in Spanien, Frankfurt a. M. 1988; Spanische Romanzen, Frankfurt a. M. 1989.

„Olaf Deutschmanns wissenschaftliche Arbeiten sind unverkennbar durch seine Ausbildung bei Fritz Krüger und damit durch diejenige Art von Dialektologie geprägt, wie sie im Umkreis der Zeitschrift ,Volkstum und Kultur der Romanen‘ gepflegt wurde. […] All dies schien es für Deutschmann eigentlich nahezulegen, mit einer volks- und sachkundlichen, auf eigener Feldarbeit beruhenden Dissertation zu promovieren. Deutschmann schlug aber einen anderen Weg ein: er wandte – zum ersten Mal soweit wir sehen – die onomasiologische Fragestellung auf einen abstrakten Begriff an. Diese Entscheidung wurde vor allem von der Erkenntnis geleitet, daß dem eifrigen Sammeln und Inventarisieren unbedingt ein systematisches Ordnen und Interpretieren folgen müsse. Nicht nur die Themenwahl für die Dissertation ist jedoch auffällig; das Gleiche gilt auch für die ungewöhnliche Breite der Materialbasis, die sowohl die Nationalsprachen wie die Mundarten miteinbezieht. Darüber hinaus verraten die hervorragende Einleitung und die vielen differenzierten und nuancenreichen Interpretationen ein für eine Disserttion erstaunlich unabhängiges Urteil und eine schon ausgereifte Methode. […] Das opus magnum […], die Habilitationsschrift, kann inzwischen als ein Klassiker der Romanistik bezeichnet werden. Ausgehend von einem scheinbar beschränkten Problem, der Bildung der Adverbien auf -ment, dringt Deutschmann hier tief in die Struktur und das Funktionieren der romanischen Sprachen ein. Erneut gelingt es ihm im Rahmen der ihm eigenen Methode, Dialekte und Hochsprachen, Synchronie und Diachronie in ihrer Dialektik und Interdependenz zu durchdringen“ (Wunderli / Müller, 1982, 2-3).

Nachruf, RoJb 40, 1989, IX-XII; Kürschner, LH, 1994, 1, 159; Hausmann, „Vom Strudel“, 2008, 168f.; Stammbaum der Professoren d. Rom. Sem. d. Univ. Freiburg (online) (P).

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