Guthmüller, Hans-Bodo

Version vom 20. April 2020, 07:09 Uhr von Nonnenmacher (Diskussion | Beiträge)

(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Hans-Bodo Guthmüller (27.4.1937 Wiera/Kreis Ziegenhain – 2.4.2020 Marburg); Sohn eines Lehrers

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Romanische Philologie, bes. franz. u. ital. Literatur (Antikenrezeption)

1943-44 Volksschule Wendenheim/Elsaß; 1944-48 Volksschule Lohra; 1947-1957 Realgymn. f. Jungen Marburg; SS 1957-WS 1962-63 Stud. Romanistik u. Klass. Phil. (Franz., Latein) Marburg, Caen, München; StE Febr. 1963 Marburg; 29.7.1964 Dr. phil. Marburg (Latein, Rom. Phil., Griechisch); ab 1.9.1965 Wiss. Ass. Rom. Sem. Marburg; 15.10.1969-15.10.1971 DFG-Stipendium; 1972-73 LA Altfranz. Marburg; April 1972 Habil. Marburg, Ernennung zum Professor; 1974-78 Leiter des Deutschen Studienzentrums Venedig; o. Prof. Marburg 1980 (Nachfolge August Buck)

1984 Palmes Académiques

DIV

Metamorphosen. Wandlungen und Verwandlungen in Literatur, Sprache und Kunst von der Antike bis zur Gegenwart. Festschrift für Bodo Guthmüller zum 65. Geburtstag. Hrsg. von Heidi Marek, Anne Neuschäfer und Susanne Tichy, Wiesbaden 2002.

Beobachtungen zum Aufbau der Metamorphosen Ovids, Marburg 1964 (Phil. Diss.); Die Rezeption Mussets im Second Empire, Frankfurt a. M. 1973 (Zugleich: Marburg, Univ., Fachbereich Neuere Fremdsprachen u. Literaturen, Habil.-Schr. 1972); Ovidio metamorphoseos vulgare: Formen u. Funktionen d. volkssprachl. Wiedergabe klass. Dichtung in d. ital. Renaissance, Boppard a. Rh. 1981.

„Bodo Guthmüllers wissenschaftliche Tätigkeit vollzog sich in drei großen Stufungen. Von der Studienzeit bis zur Promotion lag der Schwerpunkt auf der lateinischen Philologie. Die Habilitationszeit, insbesondere die Jahre zwischen 1968 und 1974, stand hingegen im Zeichen der französischen Literatur. Um die Mitte der siebziger Jahre wurde Bodo Guthmüller dann zu dem überzeugten und überzeugenden Italanisten, den wir alle kennen. Er, der bei seinen Marburger Kollegen und Mitarbeitern als ein diskreter, äußerst sachbezogener Mensch gilt, spricht nur selten über seine eigene Person. Doch ist in seiner Umgebung sichtbar geworden, daß die Jahre zwischen 1974 und 1978, in denen er als Direktor des Deutschen Studienzentrums in Venedig tätig war, zu den erfülltesten und ertragreichsten Phasen seines Lebens gezählt haben dürften. In dieser Zeit wurde nach zehnjährigen sorgfältigen Recherchen in Bibliotheken und Archiven seine Studie Ovidio Metamorphoseos vulgare. Formen und Funktionen der volkssprachlichen Wiedergabe klassischer Dichtung in der italienischen Renaissance (Boppard, Boldt, 1981) vollendet. Nach der Dissertation über Ovid und der Habilitationsschrift über Musset folgte damit die dritte Monographie, die für alle, die sich mit der Rezeption des antiken Mythos in Mittelalter und Neuzeit befassen, zu einem unverzichtbaren Grundlagenwerk geworden ist. […]
In den venezianischen Jahren knüpfte Bodo Guthmüller aber auch die akademischen und freundschaftlichen Kontakte, die später dem Marburger Seminar und der Marburger Öffentlichkeit zugutekommen sollten. Am Institut für Romanische Philologie der Philipps-Universität hatte Guthmüller 1980 die Nachfolge des Italianisten August Buck angetreten. In indirekter Buck-Nachfolge stand ab 1994 auch seine Tätigkeit als Leiter des Wolfenbütteler Arbeitskreises für Renaissanceforschung und als Herausgeber der Wolfenbüteler Renaissance-Mitteilungen (Vorwort Metamorphosen, 2002, S. XIII-XIV).

Inge Auerbach, Catalogus professorum academiae Marburgensis 2, 1979, 685; Kürschner 1992, I, 1170; http://opac.regesta-imperii.de/lang_en/autoren.php?name=Guthmüller%2C+Bodo (Bibliogr. 73 Titel).

Zuletzt geändert am 20. April 2020 um 07:09