Paolo Savj-Lòpez (1876 Turin – 27.2.1919 Turin)

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Romanische Philologie

Stud. (Francesco D’Ovidio) Neapel u. (Pio Rajna) Florenz; 1900-02 Lektor f. Ital. Straßburg; 1902 auf Betreiben Gustav Gröbers u. Philipp August Beckers Berufung auf einen Italienischlehrstuhl nach (Buda-)Pest (abgelehnt); Prof. Catania u. Pavia.

Über die provenzalischen Quellen der Lyrik Petrarcas, München 1901; Dell’ ,umlaut‘ provenzal, Budapest 1902; Dantes Einfluß auf spanische Dichter des 15. Jahrhunderts, Neapel 1902; Le origini neolatine, Mailand 1902; (gem. m. Matteo Bartoli) Altitalienische Chrestomathie: mit einer grammatischen Übersicht u. einem Glossar, Straßburg 1903.

„Endlich wird durch die vorliegende Chrestomathie einem Mangel abgeholfen, den Jeder empfunden hat, der altitalienische Sprache und Litteratur an der Universität zu lehren unternahm. ,Eine gewisse Anzahl von zuverlässigen Texten darbieten, die für die wissenschaftlichen Seminarübungen eines Semesters genügen können’, das ist der Zweck des Buches. Die etwas kostspielige Crestomazia italiana dei primi secoli, deren Glossar und Grammatik wir noch immer mit Ungeduld erwarten, geht weit über dieses Ziel hinaus. Unter den sechzig kleinen Lesestücken aber, die hier geboten werden, kann jeder Lehrer finden was er braucht. Inedita sind, ausser dem kurzen Zaratiner Brief am Schluss (Nr. 60), keine darunter. Um der Tätigkeit des Lehrers nicht vorzugreifen, enthält sich der Bearbeiter des Textes (Savj-Lopez) jedes eigenen Kommentars, hat aber abwechslungsweise die verschiedensten kritischen Verfahren zur Geltung gebracht, damit sich der Unterricht recht mannigfaltig gestalten könne“ (Literaturblatt f. german. u. roman.Philolog. 1904, Nr. 12).
„Savij-Lopez hat inzwischen auch einen Aufsatz Deutsch in der Münchner Allg. Zeitung (und Deutsch in Italien auch seine Antrittsvorlesung vor der Facultät) drucken lassen. Seine letzte Arbeit, in den Akademieschriften von Neapel erschienen, über Arnaut de Carcasses, werden Sie vielleicht von S-L erhalten haben. Er hat auch in diesem Semester reichlich Zuspruch in Vorlesung und Übungen“ (Gustav Gröber, Brief vom 22.12.1901 an Philipp August Becker, Hillen, 1993, 262).

HSchA Nr. 09977-0978; Hillen, Wegbereiter, 1993, 37, 252, 262, 272, 274, 279; Enciclopedia Treccani (online).

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