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Nolting-Hauff, Ilse

Ein Byte hinzugefügt, 09:20, 23. Mai 2016
Die Stellung der Liebeskasuistik im höfischen Roman, Heidelberg 1959 (Diss.); Yvain von Chrestien de Troyes. Übers. u. eingel. von Ilse Nolting-Hauff, München 1962; Vision, Satire u. Pointe in Quevedos Sueños, München 1968, span. 1974 (Habil.-Schr.).
<blockquote>„Ihre ersten Arbeiten fielen in die Zeit der von Ernst Robert Curtius angestoßenen Wiederbelebung der Mittelalterstudien. Allerdings gingen ihre Bestrebungen weniger in die Richtung eine einer überbordenden mediävistischen Gelehrsamkeit als in die einer neuen Lesbarkeit der großen Texte des französischen und provenzalischen hohen und späten Mittelalters, der ''Lais'' der Marie de France, der Versromane Chrétien de Troyes, des Flamenca-Romans, des der mittelalterlichen Vagantenlyrik nachempfundenen, selbstironischen ''Testament'' François Villons. Hier ist neben ihrer Untersuchung über die ,liebeskasuistische‘ Dialektik des höfischen Romans (1959) die kongeniale Prosaübersetzung des Chrestienschen ''Yvain'' (1962) zu rühmen, die sich ihrer Vorlage bis in die schwindelerregenden Tempussprünge des altfranzösischen Erzählstils anschmiegt.
Obwohl sie die gesellschaftliche und ökologische Entwicklung der BRD schon früh kritisch verfolgte, hat sie in den sechziger und siebziger Jahren allen Versuchungen einer ideologischen Instrumentalisierung ihrer Wissenschaft widerstanden. Zu einer Zeit, wo andere in Quevedos ''Sueños'' eine Generalabrechnung mit der niedergehenden spanischen Monarchie sehen wollten, hat sie in ihrer Studie ''Vision'' […] den absoluten Vorrang der grotesken Verfremdungstechnik des Barocksatirikers vor der vielfach nur topischen Zeitkritik herausgearbeitet. […]
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